Leiche im Neusiedler See: Rekonstruktion in Rust

Der 63-jährige Wiener, er im Verdacht steht, eine Frau getötet, zerstückelt und die Leichenteile im Neusiedler See versenkt zu haben, ist am Montagvormittag - abgeschirmt von Polizisten - zur Tatrekonstruktion zum Neusiedler See gebracht worden.

In seiner Wohnung in Wien-Brigittenau soll der Verdächtige Ende März eine ungarische Prostituierte nach einem Streit erwürgt und dann zerstückelt haben. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Verdächtige Leichenteile in der Tiefkühltruhe eingefroren, um sie später „zu kosten“ - mehr dazu in Geständig: Beschuldigter wollte Leiche „kosten“. Mit den restlichen Teilen samt Torso fuhr er demnach mit seinem Wagen nach Rust, um diese im Neusiedler See zu entsorgen.

Tatrekonstruktion in Rust

APA/Robert Jäger

Tatrekonstruktion in Rust

Rekonstruktion in Rust

Einen großen Erkenntnisgewinn gab es bei der Rekonstruktion in Wien laut der Anwältin nicht. „Er ist ja umfassend geständig“, sagte Wagner gegenüber der APA. Anschließend sollte die Rekonstruktion an der Seehütte in Rust am See fortgesetzt werden.

Der Verdächtige führte die Ermittler, die Haftrichterin, die Gerichtsmedizinerin und die Staatsanwältin in Begleitung seiner Anwältin Astrid Wagner zu seiner Seehütte, zur Bootsgarage sowie zu jener Stelle im See, wo er die Leichenteile entsorgt haben soll.

„Er hat überall sehr bereitwillig und durchaus kooperativ alles geschildert und hat durchaus auch gefasst gewirkt, wobei das kann auch täuschen“, sagte Wagner. Die Schilderungen seien relativ ident mit seiner Aussage gewesen. Warum er die Leichenteile nach Rust gebracht habe, dazu habe er nichts gesagt. Wagner rechnete mit einem Prozess im Spätherbst.

Gutachten ausständig

Die Juristin versprach sich mehr Information von dem noch ausstehenden psychiatrischen Gutachten, in dem geklärt werden soll, ob ihr Mandant bei dem Delikt zurechnungsfähig war. Er selbst behauptet, „im Affekt“ gehandelt zu haben.

Tatrekonstruktion in Rust

APA/Robert Jäger

Links: