Nach Hochwasser: Feuerwehr rät zur Selbsthilfe

In den vergangenen Tagen haben Unwetter im Burgenland ungewöhnlich heftig gewütet. Ausnahmezustände wie zuletzt wiederholen sich immer öfter. Das burgenländische Landesfeuerkommando rät Betroffenen zur Selbsthilfe.

Besonders Bewohner des Südburgenlandes müssen damit rechnen, dass ihre Häuser immer wieder von Wasser und Schlamm heimgesucht werden, erklärt Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl. Der Grund: Die Gegend rund um Pinkafeld, Oberwart und Güssing nimmt schon in Trockenzeiten viel Wasser vom Wechselgebiet auf. Kommt Regen dazu, treten die Flüsse über ihre Ufer.

Sandsäcke für den Ernstfall lagern

Kögl rät zur Selbsthilfe: Hausbesitzer sollten Sandsäcke bereit halten. Wenn dann der Keller oder die Garage gefährdet sind, sollen zwei Reihen Sandsäcke aufgeschlichtet werden, denn „wenn die Feuerwehr kommt, ist es meist schon zu spät und der Schaden ist immens“. Die Feuerwehr habe schon öfter Aktionen gestartet: Sandsäcke konnten zum Selbstkostenpreis im Feuerwehrhaus abgeholt werden, damit solche Fälle nicht mehr auftreten.

Unwetter immer häufiger

Die Beobachtung des Feuerwehrkommandanten: Unwetter treten immer häufiger und unerwarteter auf. Vor allem lokale Starkregenereignisse kamen öfter vor, so Kögl. Anders als die Hausbesitzer wurde die burgenländische Landwirtschaft vor allem vom Hagel getroffen, sagt Günther Kurz von der Hagelversicherung - mehr dazu in Unwetter: 50 Einsätze und Hagelschäden.

Schwere Schäden im Weinbau

Die schwersten Schäden gibt es beim Weizen, beim Raps und besonders im Weinbau - mehr dazu in Unwetter: Schwere Schäden in Weingärten. „Besonders im Blaufränkischland, auch das Südburgenland - der Raum Deutsch Schützen Eisenberg - ist betroffen. Man kann generell sagen, dass in den letzten Wochen die Intensität der Niederschläge einzigartig und massiv gewesen ist. Die hat es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sicherlich nicht gegeben“, so Kurz. Schutz für die Bauern - neben versprochener Hilfe vom Land - biete nur die Hagelversicherung. Im Burgenland sind rund 80 Prozent der Landwirte versichert.