Unwetter: 50 Einsätze und Hagelschäden

Eine Gewitterzelle mit Hagel ist am Dienstagnachmittag über das mittlere und südliche Burgenland gezogen. Bis Dienstagabend hat es knapp 50 durch das Unwetter bedingte Einsätze gegeben. Im Mittelburgenland hat es lokal Hagelschäden gegeben.

Erste Auspumparbeiten durch die Feuerwehr sind bereits kurz nach Beginn des Unwetters gemeldet worden. Das Gewitter sorgte zunächst im Bezirk Oberpullendorf für überflutete Keller und Straßen. Die Feuerwehren waren in den Gemeinden Kobersdorf, Weppersdorf, Kalkgruben, Oberpetersdorf, Neckenmarkt und Deutschkreutz mit Auspumparbeiten, sowie mit dem Freimachen von Verkehrswegen beschäftigt. In Zemendorf (Bezirk Mattersburg) setzte ein Blitzschlag einen Zählerkasten in Brand.

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Der Kanal in Neckenmarkt ging über

In den meisten Fällen waren Kanäle überlastet. In Deutschkreutz musste ein umgestürzter Baum entfernt werden. Aus Neckenmarkt erreichte den ORF auch ein Video von Albert Wieder. Er filmte wie gleich nach dem heftigen Regen beim Unwetter der Kanal überging. In Neckenmarkt waren am Dienstagnachmittag drei Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz.

Auch Südburgenland betroffen

Ab dem späten Dienstagnachmittag war besonders der Landessüden betroffen. In den Bezirken Jennersdorf, Güssing und Oberwart waren zahlreiche Feuerwehren im Einsatz. Es wurden wurden Einsätze aus St. Michael (Bezirk Güssing) und Großpetersdorf (Bezirk Oberwart) gemeldet. Zahlreiche Keller waren überflutet, viele Bäume sind aufgrund des starken Windes umgestürzt und haben zum Teil auch Straßen blockiert.

In Heiligenbrunn (Bezirk Güssing) kappte ein Baum eine Stromleitung. Zahlreiche Haushalte waren laut Landessicherheitszentrale für etwa eine Stunde ohne Strom. In Oberkohlstätten (Bezirk Oberwart) musste auch die Rettung ausrücken. Eine Frau wurde durch ein zuschlagendes Gartentor leicht verletzt und wurde ins Spital gebracht.

In Limbach wurden einige Keller, Straßen und Parkflächen überflutet. Binnen zehn Minuten sind 25 Liter Regen gefallen. Die Feuerwehren Limbach und Kukmirn standen bis in die späten Nachtstunden im Einsatz. Verletzt wurde niemand.

Auspumparbeiten in Rudersdorf

Betroffen waren auch die Ortschaften Rudersdorf und Deutsch-Kaltenbrunn. „Bei einem Objekt war beispielsweise die Garage so weit mit Wasser geflutet, dass der Pkw an der Decke angestanden ist. Hier waren dann Auspumparbeiten notwendig“, so Feuerwehreinsatzleiter Ewald Schnecker.

Die B57a musste kurzzeitig wegen Überflutung gesperrt werden. Den Höhepunkt erreichten die Unwetter im Südburgenland gegen 19.00 Uhr. Später entspannte sich die Lage aber, sagte Schnecker. „Der Regen ließ dann nach und hat aufgehört, dadurch hat sich die Lage entspannt, aber die Keller waren zu diesem Zeitpunkt schon überschwemmt und mussten ausgepumt werden“, so Schnecker. Bis zirka 23.00 Uhr waren die Feuerwehren bei zehn Einsatzorten im Einsatz.

Elf Feuerwehren aus dem Bezirk Jennersdorf standen stundenlang im Unwettereinsatz. So wurden unter anderem die Feuerwehren Rohrbrunn, Deutsch Kaltenbrunn-Ort, Deutsch Kaltenbrunn-Berg, Rudersdorf-Ort, Rudersdorf-Berg, Dobersdorf, Deutsch Minihof, Mogersdorf-Berg, Mogersdorf-Ort, Maria Bild und Weichselbaum alarmiert, um vermurte und überflutete Straßen für den Verkehr frei zu bekommen und zu reinigen, sowie überflutete Keller auszupumpen. Die Feuerwehr Mogersdorf-Ort war in Mogersdorf und in Maria Bild mit Aufräumarbeiten beschäftigt.

Weitere Unwetter am Mittwoch erwartet

Pumparbeiten gab es unter anderem auch in Großpetersdorf, Unterschützen, Limbach, Bocksdorf oder Kukmirn. Für Mittwochnachmittag sind erneut gewittrige Schauer und Starkregen prognostiziert. Der Schwerpunkt wurde für die erste Nachmittagshälfte angekündigt, so die Information aus der Landessicherheitszentrale.

Regierung sagt rasche Hilfe zu

Angesichts der Verwüstungen durch schwere Unwetter in Österreich, auch im Burgenland haben Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) am Mittwoch rasche Hilfe für Betroffene angekündigt. Die Bereitstellung von Mitteln aus dem Katastrophenfonds werde geprüft, hieß es aus dem Kanzleramt. Die Hagelversicherung bezifferte den Schaden in der Landwirtschaft in Niederösterreich, der Steiermark und im Burgenland mit 1,7 Millionen Euro, davon 1 Million Euro im Mittelburgenland.