Sojabohne: Eiweißpflanze der Zukunft

Die europäische Wiege der Sojabohne steht im Burgenland. Vor 140 Jahren wurde im Burgenland erstmals Soja angebaut. Mittlerweile ist das Burgenland die Nummer eins im Sojaanbau in Österreich - und laut Experten hat die Eiweißpflanze Zukunft.

Die Sojabohne ist im Vormarsch. Weltweit nimmt sie bereits den ersten Platz unter den Eiweißpflanzen ein - burgenländische Bauern dürfen sich dabei zu den Pionieren zählen. „Die Sojabohne ist ursprünglich aus Asien gekommen, aber schon vor 140 Jahren von dem Agrarwissenschaftler Friedrich Haberland im Burgenland angepflanzt. Damit war das Burgenland nach China und Japan das dritte Land, wo die Sojabohne gewachsen ist“, so Matthias Krön, Obmann vom Verein „Donau Soja“.

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Aktuell wird im Burgenland auf rund 21.000 Hektar Soja angebaut

Das Jubiläum „140 Jahre Soja“ wurde am Montag im Technologiezentrum Neutal gefeiert. „Das Burgenland ist das Sojaanbauland Nummer eins, sowohl bei Biobauern als auch bei konventionellen Bauern. Unser Ziel ist es die Sojaimporte, die aus Amerika zu uns kommen, die gentechnisch verändert sind, zu verdrängen und das wir eine eigene, eigenständige Sojaproduktion haben“, sagte Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich.

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Das Burgenland ist Nummer eins im Sojaanbau in Österreich

Keine Absatzprobleme

Aktuell wird im Burgenland auf rund 21.000 Hektar Soja angebaut - Absatzsatzprobleme gibt es keine. „Sie dürfen nicht vergessen, dass es momentan einen Boom gibt in Richtung veganer und vegetarischer Ernährung. Immer mehr Menschen entscheiden sich, sich so zu ernähren und das wir nicht genug Soja haben“, so Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ).

Im Burgenland gibt es zwei Betriebe, die Soja verarbeiten. Die Firma Mona in Oberwart erzeugt diverse Soja-Drinks, die BAG-Ölmühle in Güssing ist auf Futtermittel spezialisiert. „Die Futterrohstoffe gehen großteils in die Hühner-, Schweine- und Rindermast. Das Öl geht in den Großhandel als Lebensmittelöl“, so Josef Willim von der Ölmühle Güssing.

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Produkte, in denen kein Import-Soja steckt, sind mit einem Logo gekennzeichnet

Kennzeichen für gentechnikfreies Soja

In Europa wird ausschließlich gentechnikfreies Soja angebaut. Um jeden Betrug auszuschließen, lässt der Verein „Donau Soja“ in Neutal die Bohnen auf ihren Ursprung prüfen. „Mit unserer Technik ist es möglich, dass wir analytisch die Herkunft des Soja bestimmen können, unabhängig von Dokumenten. Wir können zwischen europäischen, amerikanischen und asiatischem Soja unterscheiden“, sagte der Geschäftsführer von Imprint Analytics in Neutal Bernd Bodiselitsch.

Derzeit müssen - weil Europa den Eigenbedarf an Soja nicht decken kann - riesige Mengen aus Übersee importiert und hier an Tiere verfüttert werden. Produkte, in denen kein Import-Soja steckt, sind mit einem Logo gekennzeichnet. "Wenn sie ein Produkt mit „Donau Soja" sehen, dann wissen sie das Produkt ist regional produziert. Das Soja ist gentechnikfrei, ohne Glyphosat und nachhaltig hergestellt worden“, so Krön. Übrigens: Soja generiert im Burgenland nicht nur Wertschöpfung, sondern sichert mittlerweile auch 150 Arbeitsplätze.