Neue Pläne für das Bundesheer

Das Bundesheer im Burgenland ist einmal mehr im Umbruch. Unter dem ehemaligen Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) gab es mehr Geld und mehr Soldaten. Der neue Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) will die Reformen zum Teil zurücknehmen.

Kunasek reiste am Donnerstag von Termin zu Termin und machte auch im Militärhundezentrum in Kaisersteinbruch (Bez. Neusiedl am See) Halt. Dort bildet das Heer Schäferhunde, Rottweiler und Labradore für den Dienst aus. Kunasek wurde im Burgenland mit allen Ehren empfangen, doch eine aktuelle Weisung des Ministers sorgte hinter den Kulissen für Unruhe. Große Teile der von Vorgänger Doskozil angeregten Reformen sollen gestoppt werden.

„Realistische und effiziente Maßnahmen“

„Ich verstehe auch den Wunsch des Landeshauptmannes und des Militärkommandanten. Und ich kann nur sagen, meine Aufgabe ist es auch zu entsprechen. Aber auch realistische und effiziente Maßnahmen zu setzen“, so Kunasek im Interview mit ORF Burgenland-Redakteur Hannes Auer.

Ein Kernpunkt: Die gerade erst aufgebaute Jäger-Kompanie in Eisenstadt soll aufgelöst und durch eine kleinere Pionier-Kompanie ersetzt werden. Das könnte weniger Arbeitsplätze bedeuten. „Wir werden versuchen, mit einer Pionier-Kompanie, die direkt dem Militärkommandanten unterstellt wird, hier rasche Einsatzkräfte zu haben, die im Bedarfsfall zum Einsatz kommen. Ich bin davon überzeugt, dass wir in den nächsten Wochen eine gute Lösung für Österreich und das Burgenland finden werden“, so Kunasek.

Militärhundetaufe

ORF

Kunasek (links) mit einem Militärhund auf dem Arm

Ob das für das Burgenland auch weniger Soldaten und damit weniger Arbeitsplätze bedeutet, will der Minister aber nicht bestätigen.

„Wir reden von einer Strukturreform“

„Soweit im Detail ist man noch nicht und das ist auch gut so. Wir reden jetzt von einer Strukturreform, die jetzt durch den Nationalen Sicherheitsrat geht, dann im Ministerrat beraten wird und dann auch entsprechend zur Umsetzung kommt. Hier gibt es noch sehr viel an Feinschliff zu tun, hier sind auch alle eingeladen mitzuwirken. Aber ich kann noch einmal betonen: Die Aufgabe des Verteidigungsministers ist es das große Ganze im Auge zu behalten, mit den vorhandenen Mitteln richtig umzugehen und vor allem Sicherheit für Österreich herzustellen und ganz besonders auch im Burgenland für Sicherheit zu sorgen“, so Kunasek.

Eine Maßnahme, die der Minister schon am Donnerstag setzte: Er nahm die zwei Labrador-Welpen Wiley und Wilson in den Heeres-Dienst auf. Sie werden zu Sprengstoff-Spürhunden ausgebildet.

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