Polizei legt Einbrecherbande das Handwerk

Der burgenländischen Polizei ist ein Schlag gegen eine ungarische Einbrecherbande gelungen. Den Männern werden mindestens sechs Einbrüche in Niederösterreich, der Steiermark und Kärnten zur Last gelegt. Der Schaden: 270.000 Euro.

Die Polizei wählte den Ort der Festnahme nach monatelangen Ermittlungen nicht zufällig aus: Bei der ehemaligen Zuckerfabrik in Siegendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) gibt es kaum Fluchtmöglichkeiten. Außerdem sei dort die Gefahr gering, dass Unbeteiligte zu Schaden kommen. Es war damit zu rechnen, dass die sechs ungarischen Einbrecher bei ihrer Festnahme Widerstand leisten, sagte der leitende Ermittler Franz Schütz bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Verdächtige

Landespolizeidirektion Burgenland

Die Verdächtigen

„Jeder der Täter ist in Ungarn bereits vorbestraft - wegen Diebstahls, Einbruchdiebstahls, Hehlerei und Betrug, aber auch wegen anderer Straftaten wie Raub, schwerer Raub, bandenmäßiger Raub, Suchtgiftmissbrauch, Raufhandel, Körperverletzung, schwerer Körperverletzung, gewerbsmäßiger Zuhälterei, Dokumentenfälschungen und einiger anderer Delikte“, so Schütz.

Polizei PK zu Einbrecherbande

ORF

Franz Schütz, Christian Stella, Polizeisprecher Helmut Greiner

Polizei stand zunächst vor Rätsel

Zunächst stand die Polizei vor einem Rätsel: Bei mehreren Einbrüchen in Niederösterreich, der Steiermark und Kärnten entstand großer Schaden, Spuren gab es jedoch kaum. Gestohlen wurden ausschließlich hochpreisige Baumaschinen und Spezialwerkzeuge. Die ungarische Polizei wies die burgenländischen Beamten auf eine bestimmte Gruppe hin, die in Frage kommen könnte.

Polizei PK zu Einbrecherbande

ORF

Fotos von Beweisstücken

So forschten die Ermittler nach und nach Namen und Autokennzeichen aus. Als die Täter im Dezember vergangenen Jahres nach Österreich einreisten, nahm die Polizei verdeckt die Verfolgung auf. Als die Bande später in Gloggnitz in Niederösterreich einen weiteren Einbruch beging und in Richtung Ungarn floh, schnappte die Falle zu, sagte der stellvertretende burgenländische Landespolizeidirektor Christian Stella.

„Typisch für organisierte Kriminalität“

„Damit man sieht, wie professionell sie vorgegangen sind: Es war immer so, dass es ein ‚Vorausfahrzeug‘ gab. Der Großteil der Täter ist in diesem Auto gesessen. Mit der Beute selbst ist immer nur ein Täter mitgefahren“, so Stella. Die Polizei vermutet, dass die Bande auch im Burgenland Einbrüche verübt hat. Die Täter schweigen zu den Vorwürfen - laut Polizei typisch für organisierte Kriminalität.