Israelische Botschafterin besuchte Medientreff

Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen herrschten diese Woche im ORF-Landesstudio Burgenland. Talya Lador-Fresher, Israels Botschafterin in Österreich, besuchte auf Einladung von Peter Menasse den Medientreff in Eisenstadt.

Ein Spürhund suchte den Veranstaltungssaal im Landesstudio nach Sprengstoff ab, bevor eine Sondereinheit der Polizei die israelische Diplomatin nach Eisenstadt brachte. Im Burgenland war Lador-Fresher schon mehrmals.

Polizeihund

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Polizist mit Spürhund

„Sehr berührende Veranstaltung in Mattersburg“

„Ich war vor einem Jahr bei einer sehr interessanten und wichtigen Veranstaltung hier. Es war in Mattersburg. Es gibt dort ein Mahnmal für die jüdische Gemeinde und das war auch für mich eine sehr berührende Veranstaltung“, so Lador-Fresher

Die israelische Botschafterin Lador-Fresher beim Medientreff im Landesstudio Burgenland

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Mahnmal in Mattersburg

Mattersburg hat ohnehin eine besondere Beziehung zu Israel. Am Rande von Jerusalem liegt „Kirjat Mattersdorf“. Gegründet wurde die Gemeinde von Mattersburger Juden, die der Ermordung durch die Nazis entkommen sind. Lador-Fresher kennt Kirjat Mattersdorf persönlich. Dass die Gemeinde mit Mattersburg zu hat, erfuhr sie aber erst vor kurzem.

Die israelische Botschafterin Lador-Fresher beim Medientreff im Landesstudio Burgenland

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Grabsteine auf jüdischem Friedhof

Großvater überlebte Holocaust

In Österreich gibt es nirgends so viele jüdische Grabstätten wie im Burgenland. „Die hebräische Sprache ist eine sehr alte Sprache. Diese alten Grabsteine kann ich lesen, meine Kinder können sie lesen, weil es (Anm.: die Schrift) ist das gleiche wie vor 500 Jahren oder wie vor 2.000 Jahren“, sagte Lador-Fresher.

Die israelische Botschafterin Lador-Fresher beim Medientreff im Landesstudio Burgenland

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Peter Menasse und Talya Lador-Fresher

Deutsch hat die Botschafterin erst in Österreich gelernt, obwohl ihre Familie aus Deutschland stammt. Der Großvater überlebte den Holocaust und wollte nicht, dass die Familie Deutsch spricht. Zuhause wurde nur Hebräisch gesprochen.

70. Geburtstag Israels Anlass für Einladung

Anlass des Besuchs von Lador-Fresher bei dem von Peter Menasse veranstalteten Medientreff war der heurige „runde Geburtstag“ des Staates Israel. Es habe sich angeboten die Botschafterin zum 70-Jahr-Jubiläum des Staates Israel einzuladen. „Und sie hat mir spontan und schnell zugesagt“, sagte Peter Menasse.

Die israelische Botschafterin Lador-Fresher beim Medientreff im Landesstudio Burgenland

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Besucher des Medientreffs

Die Botschafterin unterstrich die Leistungen ihres Staates. Trotz schlechter Voraussetzungen habe Israel Demokratie und Wohlstand erreicht. In der Außenpolitik plädierte Lador-Fresher für Härte. „Ich würde den Europäern nur eine Empfehlung geben: Dem Iran zu vertrauen ist ein bisschen gefährlich“, sagte die Botschafterin.

Die israelische Botschafterin Lador-Fresher beim Medientreff im Landesstudio Burgenland

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Talya Lador-Fresher

Ins Burgenland möchte sie noch öfter kommen. Einladungen der rot-blauen Landesregierung wird sie aber möglicherweise ausschlagen. Für Mitarbeiter der israelischen Regierung gilt die Vorschrift, Kontakt zu Politikern der FPÖ zu vermeiden.