SJ-Aktion gegen Zwölfstundentag

Die Sozialistische Jugend Burgenland hat - im Zuge einer österreichweiten Aktion - gegen einen möglichen Zwölfstundentag mobil gemacht. Aus Protest hat sie vor der FPÖ-Zentrale in Eisenstadt ein Büro mit kollabierten Angestellten aufgebaut.

Wer will, dass die Menschen in Österreich noch mehr arbeiten, gefährde die Gesundheit der Bevölkerung, sagte Lejla Visnjic, Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Burgenland. Anstatt eine notwendige Arbeitszeitverkürzung anzugehen, wolle Schwarz-Blau die Zeit zurückdrehen und Arbeiter wieder bis zum Umfallen arbeiten lassen - Die 60-Stunden-Woche würde eher in 1918 als in 2018 passen, kritisierte Julia Herr, Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Österreich anlässlich des heutigen Aktionstages.

Aktion gegen 12-Stunden-Tag

SJ Burgenland

Aktivisten der SJ Burgenland vor der FPÖ-Zentrale in Eisenstadt

Kritik von Industriellenvereiningung

Der generelle Zwölfstundentag bleibe ein Märchen - erzählt von jenen, die lieber in veralteten Strukturen stecken bleiben, anstatt das gemeinsame Flexibilitätsbedürfnis von Beschäftigten und Unternehmen anzuerkennen, konterte der Präsident der Industriellenvereinigung Burgenland Manfred Gerger. Die vorgeschlagene Modernisierung der Arbeitszeit bedeute, dass an einzelnen Tagen länger gearbeitet werden darf, um wichtige Aufträge oder Projekte abschließen zu können, so Gerger.

RFJ wirft SJ Panikmache vor

Die SJ betreibt Panikmache, hieß es dagegen von Konstantin Langhans, dem Landesobmann der Freiheitlichen Jugend Burgenland. Die Behauptung, dass ein genereller Zwölfstundentag kommen solle, sei schlichtweg falsch. An der gesetzlichen Normalarbeitszeit von acht Stunden täglich und 40 Stunden pro Woche werde nicht gerüttelt. Im Regierungsprogramm sei von einer Anhebung der täglichen Arbeitszeithöchstgrenze bei Gleitzeit auf zwölf Stunden, fünfmal pro Woche bei gleichbleibendem Regelungsregime die Rede.