Frauenberatung: Angst vor Budgetkürzungen

Die burgenländischen Frauenberatungsstellen haben ihr Angebot in den vergangenen Jahren ausgeweitet, die Zahl der Beratungen steigt. Ob das Service auch weiterhin in vollem Umfang angeboten werden kann ist aber fraglich - die Regierung plant Kürzungen.

Frauenberatungsstellen gibt es im Burgenland seit fast 30 Jahren in allen Bezirken. Die Angebote sind für Frauen kostenlos, die Beratungen erfolgen anonym und vertraulich. Die Palette reicht von juristischen Beratungen etwa im Scheidungsfall, über Hilfe bei der Arbeitssuche bis hin zu Themen wie Frauengesundheit und Ausbildungsmöglichkeiten für Mädchen.

Frauenberatungsstelle Oberwart

ORF

Die Frauenberatungsstelle in Oberwart

Die Zahl der Beratungen ist laut Doris Horvath von der Frauenberatungsstelle Oberpullendorf in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. „Wir haben im letzten Jahr 6800 Personen beraten und 30.000 Beratungs- und Informationsgespräche geführt. Das ist eine ganze Menge, wenn man sich vorstellt, wie groß das Burgenland ist“, so Horvath.

Eisenkopf: „Sparprogramm auf Kosten der Länder“

Frauenlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) bedauert nun, dass die Förderungen der Frauenberatungsstellen durch das ÖVP-Familienministerium gekürzt werden. Um wie viel, ist laut Eisenkopf noch nicht fix. Sie befürchtet aber, dass sich die Kürzungen auch auf die Beratungstätigkeit auswirken werden. „Die Budgeteinsparungen bedeuten Einsparungen bei all jenen, die Hilfe brauchen und benötigen“, so Eisenkopf. Alleine in den Bezirken Oberwart, Güssing und Oberwart würden durch die Einsparungen 360 Beratungsstunden nicht stattfinden können, so die Kalkulation von Eisenkopf.

Eisenkopf will nun versuchen, aus ihren Budgets den Frauenberatungsstellen mehr Geld zukommen zu lassen. Es sei aber laut der Landesrätin nicht möglich, die Kürzungen des Familienministeriums gänzlich zu kompensieren. Es könne auch nicht sein, dass der Bund auf Kosten der Länder ein Sparprogramm fahren will, so Eisenkopf.