„NemoNet“: Angebote für sanften Tourismus

Die Gemeinden Purbach und Jois arbeiten mit Modra, einer slowakischen Weinstadt in den Kleinkarpaten, an einem neuen gemeinsamen EU-Projekt: „NemoNet“ soll mehr Angebote für einen integrativen Qualitätstourismus schaffen.

Purbach, Jois und Modra wollen ihre Natur und Kultur für den Tourismus nutzen, aber nicht strapazieren. Diese Vorgabe steht hinter dem EU-Interreg-Projekt „NemoNet“. Gemeinsam will man um Gäste werben und jeder Ort plant eigene Projekte.

Purbach: Seebereich attraktivieren

Der Seebereich in Purbach sei ein wichtiger Erholungsraum, der durch das Projekt verschönert und dessen Infrastruktur verbessert werden solle, sagte der Purbacher Bürgermeister Richard Hermann (ÖVP). Mit dem Gesamtvolumen von rund 390.000 Euro für Purbach sollen bis 2019 das Hafenbecken, der Kanaldamm und der meist leerstehende Festplatz attraktiviert werden. So soll zum Beispiel die Steganlage zur Rast- und Badeplattform erweitert werden und eine entsprechende Infrastruktur samt E-Ladestationen soll dafür sorgen, dass man den Purbacher Festplatz auch als Campingplatz nutzen kann.

Präsentation des EU-Projekts "NemoNet" in Purbach

ORF

Präsentation des Projekts in Purbach

Jois: Rad-Fußweg zum See

In Jois steht ein Investitionsvolumen von 420.000 Euro zur Verfügung. Der Herzstück des Projekts sei ein Rad-Fußweg, der den Ort mit dem Seegelände verbinde, sagte Projektleiterin Elisabeth Exl. Das Seegelände von Jois sei einer der wenigen Orte, wo man ohne Eintritt zum See kommen könne. Die Leute würden wirklich mit dem Rad kommen und zu Fuß gehen wollen, doch das sei auf der derzeitigen Straße wegen des vielen Verkehrs nicht möglich. Außerdem wird ein alter Ziehbrunnen so umgebaut, dass Radfahrer ihre Trinkflaschen wieder auffüllen können und es wird eine Solar-Tankstelle für Elektrofahrräder und Elektroautos errichtet.

Präsentation des EU-Projekts "NemoNet" in Purbach

ORF

Wanderausstellung über Huncokari

In Modra werden rund 640.000 Euro investiert. Der größte Brocken fließt in die Revitalisierung eines Teiches. Auf einem Natur- und Kultur-Lehrpfad sollen die Besonderheiten der Natur und die Geschichte der Huncokari - der deutschsprachigen Waldarbeiter - vorgestellt werden.

Bei Modra war die größte Ansiedelung von Huncokari in den Kleinkarpaten. Das Gebiet gehörte zu den Gütern des Hauses Palffy. Die Adelsfamilie lud Mitte des 18. Jahrhunderts eine Gruppe von Waldarbeitern österreichischer und deutscher Abstammung mit ihren Familien ein, in der Region zu arbeiten und sich niederzulassen. Eine Wanderausstellung über die Huncokari wird auch in Jois und Purbach zu sehen sein.