Juwelierraub: Mehrjährige Hafstrafen

Am Donnerstag standen drei Männer und eine Frau aus Litauen vor Gericht. Ihnen wurde vorgeworfen, kurz vor Weihnachten einen Juwelier in Eisenstadt überfallen zu haben. Alle vier Täter wurden heute schuldig gesprochen.

Zwei Männer hatten kurz vor Weihnachten das Geschäft des Eisenstädter Juweliers Kröpfl gestürmt, Vitrine eingeschlagen, und Luxusuhren gestohlen. Wenig später wurden die Täter festgenommen. Die Frau hätte den beiden Tätern bei der Flucht helfen sollen, der dritte Mann soll als Drahtzieher gedient haben - - mehr dazu in Verdächtige nach Raubüberfall gefasst, Nach Juwelierraub: Weitere Verdächtige in Haft und Überfall auf Juwelier: U-Haft beantragt.

Prozess Juwelier Eisenstadt Urteil

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Beim Gerichtsprozess am Donnerstag wurden die beiden Haupttäter zu neun bzw sechs Jahren Gefängnis rechtskräftig verurteilt. Eine Frau, die ebenfalls an der Tat beteiligt war, erhielt - ebenfalls rechtskräftig - zweieinhalb Jahre Haft. Der Auftraggeber erhielt sechs Jahre Haft - dieses Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

In Eisenstadt, um Urlaub zu machen

Der mutmaßliche Drahtzieher des Überfalls ist 40 Jahre alt und kommt ebenfalls aus Litauen. Beim Gerichtsprozess belastete ihn seine ehemalige Lebensgefährtin schwer. Sie war ebenfalls angeklagt und sagte unter Tränen aus, Teil seines Plans gewesen zu sein. Während die zwei mutmaßlichen Haupttäter das Juweliergeschäft ausgeräumt haben, habe sie im Eisenstädter Schlosspark gewartet. Sie hätte dann den Rucksack mit der Beute mitnehmen sollen, damit den beiden Räubern im Falle einer Festnahme nichts nachgewiesen werden könne, so die Verteidigung der Frau.

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„Sie hat alles reumütig zugegeben. Vier Fünftel der Anklageschrift basiert ausschließlich auf den Aussagen meiner Klientin. Der Kopf der Bande habe ihr gesagt, sie möge hier mit ihm auf Urlaub fahren. Meine Klientin war zum ersten Mal im Ausland. Hier in Eisenstadt hat er ihr dann plötzlich gesagt, dass sie einen Raub begehen werden - und konnte dann nicht mehr aus der Situation raus“, sagt der Verteidiger Nikolaus Mitrovits.

Drei Uhren im Wert von 21.000 Euro

Der angeklagte Mann, den sie damit belastet hat, wollte davon nichts wissen. Er gab vor Gericht an, nach Eisenstadt gekommen zu sein, um hier Urlaub zu machen. Die mutmaßlichen Haupttäter kenne er nicht, sagte er, obwohl die Polizei ein Foto eines der Männer auf seinem Handy gefunden hat.

Auch die zwei jüngeren Männer, die das Geschäft ausgeraubt haben, brachten diese Version vor - sie würden weder den mutmaßlichen Drahtzieher kennen, noch dessen Freundin. Gestohlen wurden drei Uhren mit einem Gesamtwert von 21.000 Euro.

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