Verkehrssicherheit: Kampf gegen „Elterntaxis“

Die neue Verkehrssicherheitskampagne von Land Burgenland, dem Kuratorium für Verkehrssicherheit sowie der Bildungsdirektion und der Polizei ist gestartet: Heuer geht es darum, dass wieder mehr Kinder zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen.

Die heurige Verkehrssicherheitskampagne des Burgenlandes steht unter dem Motto „Kinder sicher unterwegs“. Konkret wolle man u.a. den sogenannten „Elterntaxis“ den Kampf ansagen. Immer öfter bringen Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule - aus Angst vor Unfällen, oder weil sie ihren Kindern den Weg noch nicht zutrauen. Dabei fehle den Kindern dann aber die Verkehrskompetenz, die Bewegung und auch das Erlebnis, den Schulweg mit Freunden zu bestreiten, sagte Sabine Kaulich vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).

Verkehrssicherheitskampagne

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Gemeinsame Präsentation der neuen Verkehrssicherheitskampagne

Burgenlands Schulwege gelten prinzipiell als sehr sicher: 2016 wurden drei Kinder am Schulweg verletzt, 2015 überhaupt nur 1 Kind.

„Wir glauben, dass wir Kinder nicht darin beschützen können, indem man sie zu sehr in Watte packt und überall hinführt. Sondern wir glauben, dass wir ihnen jene Kompetenzen in die Hand geben müssen, die sie zu selbstständigen und bewussten Verkehrsteilnehmern machen werden“, erläuterte Kaulich bei einem Pressegespräch am Mittwoch in Trausdorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung). Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz ergänzt: „Ich glaube auch, dass man es mehr ins Bewusstsein der Kinder führen muss, dass der Blickkontakt mit den Lenkern gesucht werden soll“, so Tschürtz.

„Elterntaxis“ sorgen für gefährlicheren Schulweg

Durch das erhöhte Verkehrsaufkommen durch die sogenannten Elterntaxis wird die Gefahr größer statt kleiner. Das sogenannte Elterntaxi ist laut der KfV-Expertin Kaulich ein „Teufelskreis“. „Eines ist den Eltern oft nicht bewusst: Dass sie auch wenn sie ihre Kinder sicher in die Schule bringen wollen mit einem Auto, ja bereits wieder andere gefährden durch das erhöhte Verkehrsaufkommen“, meinte auch Bildungsdirektor Zitz.

Verkehrssicherheitskampagne, Kinder stellen das warnschild "Max" auf

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Kinder stellen die Attrappe „Max“ auf

Neu präsentiert wurde die Kindersicherheits-Attrappe „Max“: Das Verkehrsschild mit einem Schulbuben wird den Gemeinden übergeben und soll an den stark frequentierten Straßen am Weg zur Schule positioniert werden. „‚Max‘ wird im September in Trausdorf starten und soll alle zwei bis drei Wochen in eine andere Gemeinde wandern“, sagte Kaulich. Er soll Autofahrer darauf aufmerksam machen, dass hier Schüler unterwegs sind.

„Pedibus“ wird erweitert

Um die Zahl der Elterntaxis zu verringern, soll das Projekt „Pedibus“ ausgeweitet und in mehr Gemeinden angeboten werden. Bei diesem Projekt gehen Kinder in Begleitung eines Erwachsenen auf einer fixen Route, zu fixen Zeiten mit fixen Haltestellen zur Schule. Zudem soll es künftig mehr Schülerlotsen geben, die mit einer speziellen Burgenland-Ausrüstung ausgestattet werden sollen.

Die Verkehrssicherheitskampagne 2018 läuft über das ganze Jahr. Unterstützt wird diese u.a. vom KfV, dem Land Burgenland, der Polizei sowie der AUVA, dem Landesschulrat oder auch dem ÖAMTC. In der Vergangenheit haben sich Aktionen im Bereich der Verkehrssicherheit „sehr bewährt, sind sehr erfolgreich“, sagte Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ).

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