AK fürchtet um Bezirksstellen

Die Arbeiterkammer setzt weiterhin auf die Beratung in der Nähe des Wohnortes. Pläne der Bundesregierung, die AK-Beiträge eventuell zu senken, könnten die verschiedenen Serviceleistungen gefährden. Besonders schlimm wäre das für das Südburgenland.

Die Arbeiterkammer muss im Südburgenland vermehrt in strittigen Arbeits- und Sozialrechtsangelegenheiten intervenieren. In den südburgenländischen AK-Bezirksstellen wurden allein im Vorjahr 15.000 Beratungsgespräche durchgeführt. Die AK Oberwart gilt mittlerweile als Kompetenzstelle, nicht nur wenn es um Lohnraub oder Sozialbetrug geht, sagte AK-Regionalstellenleiter Christian Drobits.

„Wir sind vor allem im Sozialrecht der erste Beistand für alle Anliegen der Arbeitnehmer. Sozialrecht heißt: Pensionen, Pflegegelder, Versehrtenrenten. Alleine die Zahlen sprechen dafür - im Jahr 2017 haben wir drei Millionen für die Anliegen der Mitglieder einbringen können. Es ist wichtig, dass wir in diesen Bereichen vor Gericht vertreten und auch mit Sozialsprechtagen in Güssing und Jennersdorf allen die Möglichkeit geben, Pensionen und Pflegegeld zu sichern“, so Drobits.

Wohnortnahe Beratung gefährdet

Derzeit ist die Arbeiterkammer noch in allen Bezirken vertreten. Pläne der Bundesregierung könnten die wohnortnahe Arbeitnehmerberatung künftig aber gefährden, sagte AK-Präsident Gerhard Michalitisch.

Drobits, Michalits

ORF/Krenn

AK-Regionalstellenleiter Christian Drobits und AK-Präsident Gerhard Michalits bei der Pressekonferenz

„Wir sind sehr zufrieden , dass wir in jedem Bezirk eine AK-Bezirksstelle haben. es ist wichtig, dass die Arbeitnehmer sehr kurze Wege zu den Beratungsstätten haben. Wir haben die Befürchtung, dass die Bundesrgierung plant, die AK-Beiträge einzuschränken und wenn das passiert, können wir das flächendeckende Angebot nicht mehr aufrecht erhalten“, so Michalitsch.

Derzeit beträgt der AK-Mitgliedsbeitrag durchschnittlich 6,19 Euro pro Monat. Statt über die Kürzung der Mitgliedsbeiträge zu diskutieren, sollte die Bundesregierung lieber die schwarzen Schafe in der Wirtschaft verstärkt durch die Finanzpolizei kontrollieren, so die Arbeiterkammer.