Seeleiche und „Rosi“: Wiener bestreitet Zusammenhang

Jener Wiener, der im Verdacht steht eine Frau getötet, zerstückelt und die Leichenteile im Neusiedler See versenkt zu haben, will keine weiteren Tötungen begangen haben. Von seiner Anwältin mit einem ungeklärten Mord konfrontiert, meinte der 63-Jährige: „Ich war das nicht.“

Konkret geht es dabei um den Fall „Rosi“ aus dem Jahr 1993. Die Leiche der Sexarbeiterin, die unter dem Namen „Rosi“ im Rotlichtmilieu bekannt war, wurde vor 25 Jahren auf einer Pferdekoppel bei St. Margarethen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) entdeckt.

Die identifizierte Frau "Rosi"

Staatsanwaltschaft Eisenstadt

1993 wurde „Rosi“ bei St. Margarethen gefunden

Lange Zeit war unklar, wer die Tote ist. Erst 2016 wurde sie durch Cold-Case-Ermittler aus dem Bundeskriminalamt als 1962 geborene Frau aus der Dominikanischen Republik identifiziert - mehr dazu in Leiche nach 23 Jahren identifiziert, Vielversprechende Hinweise im Fall „Rosi“ und Dynamik im Mordfall „Rosi“. Sie soll in mehreren Etablissements im Burgenland und in Oberösterreich verkehrt haben. Entdeckt wurde die halbverweste, unbekleidete Frau am Vormittag des 17. April 1993 vom Pächter des Reitstalls.

Auffindungsort von „Rosi“ in der Nähe der Seehütte

Der Auffindungsort von „Rosi“ ist nur sechs Kilometer von Rust entfernt, wo der verdächtige 63-Jährige eine Seehütte besitzt und die Leichenteile der noch unbekannten Frau im Wasser verschwinden ließ. Ein weiterer Zusammenhang: Auch an der Leiche von „Rosi“ wurden Sägespuren gefunden. „Es ist uns sehr bewusst, dass es eine örtliche Verbindung gibt“, sagte der Sprecher des Bundeskriminalamtes, Vincenz Kriegs-Au, auf APA-Anfrage. Man könne aber noch keinen Zusammenhang zu diesen Fällen bestätigen. Auch vonseiten der Staatsanwaltschaft Eisenstadt gab es „keinen konkreten Verdacht“, dass der Wiener weitere Tötungsdelikte begangen haben könnte, sagte Sprecherin Verena Strnad.

Liveübertragung Frauenleiche Phantombild

Polizei

So soll das zerstückelte Opfer ausgesehen haben

Zur Tötung der Mitte April im Neusiedler See entdeckten, zerstückelten Frau bekannte sich der Wiener bisher schuldig. Er gab zu, die Frau in seiner Wohnung in Wien-Brigittenau umgebracht, zerstückelt und Leichenteile am selben Tag im Neusiedler See versenkt zu haben. Andere nicht näher genannte Leichenteile habe er in der Tiefkühltruhe aufbewahrt, um sie später zu „kosten“, berichtete Strnad am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Der 63-Jährige sitzt seit Sonntag in U-Haft - mehr dazu in Geständig: Beschuldigter wollte Leiche „kosten“.

Noch fehlen Teile der Leiche

Die Identität des Opfers ist noch unklar. Der 63-Jährige gab gegenüber den Ermittlern an, dass es sich vermutlich um eine Ungarin namens „Beata“ gehandelt hat. Zur Klärung der Identität hatte die Polizei ein Foto der ungefähr 1,55 bis 1,65 Meter großen, zierlichen, schlanken Frau veröffentlicht, die etwa 20 bis 30 Jahre alt war und ihr rötlich-schwarzes Haar kurz trug. Inzwischen seien mehrere Hinweise zur möglichen Identität der Frau eingegangen. Diesen müsse nun nachgegangen werden, erklärte die Eisenstädter Staatsanwaltschaft.

Es fehlen noch Teile der Leiche der Frau - beide Hände und Füße sowie ein Ober- und ein Unterschenkel. Die Suche am Neusiedler See war am Donnerstag vorerst gestoppt worden.

Links: