Erste Indoor-Farming-Anlage für Wasabi geplant
Seit mehr als einem Jahr betreibt PHYTONIQ eine Forschungs- und Versuchsanlage in Oberwart: Nach außen völlig abgeschirmt, wird auf einer Fläche von rund 100 Quadratmetern eine neue Technologie für den Gemüsebau in Gebäuden getestet.
ORF
Man versuche, die idealen Klimabedingungen für die Pflanzen herauszufiltern, sagte der Geschäftsführer von PHYTONIQ, Martin Parapatits: „Wo die Pflanzen im Prinzip in der Luft hängen - die Pflanzenwurzeln hängen frei herum und werden mit einem Sprühnebel aus Wasser und Nährstoffen versorgt.“
ORF
Nachhaltige Produktion erklärtes Ziel
Derzeit werden fünf verschiedene Pflanzen - Wasabi, Zucchini, Erdbeeren, Kartoffeln und Knoblauch - getestet. Die Produktion solle sehr nachhaltig erfolgen, sagte Parapatits. Die herkömmliche Landwirtschaft verbrauche rund 60 Prozent des weltweiten Frischwasserbedarfes und verursache rund 31 Prozent der relevanten Klimaemissionen. Es gebe Länder, in denen die Luft verschmutzt und Wasser und Boden kontaminiert seien.
ORF
PHYTONIQ spare 95 Prozent an Wasser und produziere vollkommen pestizidfrei, so Parapatits. Man wolle aber keine Konkurrenz zur herkömmlichen Landwirtschaft sein und wähle Sorten und Produktionsstätten so aus, dass man Importraten minimiere beziehungsweise außerhalb der Saison regional produziere, erklärte Parapatits.
ORF
25 Tonnen Wasabi in Indoor-Farming-Anlage
Als erstes Großprojekt plant PHYTONIQ, in Oberwart eine Wasabi-Produktionsstätte zu errichten. Der Baustart ist noch für heuer geplant. Wasabi sei die am schwersten zu kultivierende Pflanze der Welt, komme ursprünglich aus dem Fernen Osten. Dieser könne aber den Bedarf an der Pflanze, die in der Kulinarik und Medizin nachgefragt werde, nicht decken.
ORF
In einer eigens entwickelten Indoor-Farming-Anlage sollen pro Jahr rund 25 Tonnen Wasabi in höchster Qualität produziert werden. Geplant sei eine Betriebsstätte mit acht Etagen und insgesamt 2.300 Quadratmetern Produktionsfläche, so Parapatits. Rund elf Millionen Euro sollen in das Projekt investiert werden. Neben Eigenmittel und Förderungen werden - auch via Crowdfunding-Kampagne - noch Investoren gesucht. Mittelfristig sollen Technik und Know-how weltweit exportiert werden.