Tanz für mehr Toleranz und Miteinander

Vor zwölf Jahren hat Tänzerin und Choreografin Liz King das burgenländische Zentrum für zeitgenössischen Tanz gegründet. Im Fokus ihrer Arbeit stand vor allem in den vergangenen Jahren die Begegnung der einheimischen Bevölkerung mit Flüchtlingen.

Mittlerweile trägt Liz King ihre Idee für mehr Toleranz in der Gesellschaft in die ganze Welt hinaus. Schon in vier Ländern Europas tanzen und performen nun Flüchtlinge gemeinsam mit Einheimischen. „Migrant Bodies“ nennt sich dieses Projekt. Nun macht es auch im Burgenland Station und zwar im Haus der Jugend in Rechnitz (Bezirk Oberwart).

Internationales Choreografen-Team begleitet Projekt

Das Konzept, das sich hinter dem Projekt verbirgt ist einfach: ohne viel miteinander zu reden treten Menschen über Musik und Tanz in künstlerischen Dialog. Begleitet wird der Workshop dabei von einem internationalen Choreografen-Team. In Rechnitz treffen einander nun minderjährige Flüchtlinge und die Kinder der Gemeinde aufeinander. Mit dabei ist auch die Mutter des Projektes, Liz King. Sie gilt als Pionierin in der Arbeit mit gemischten Tanzgruppen.

Liz King Tanzprojekt für Flüchtlinge

ORF

Eine Woche lang stehen die Begegnungen im Haus der Jugend im Rechnitz im Zentrum

Jeder Mensch auf der Welt habe einen Körper. Das hätten wir alle gemeinsam, sagte King. Das sei eigentlich das Einzige, weil die Sprache sei anders, von der Kindheit auf werde das Gehirn moduliert auf eine Sprache. Später lerne man dann neue Sprachen. Aber den Körper habe man vom Anfang bis zum Ende, so King. Ein vierzig minütiger Dokumentarfilm soll zeigen, was das gemeinsame Tanzen bewirken kann. Der Sohn von Liz King, Max Biskup, begleitet das Projekt dafür mit der Kamera.

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Begegnung steht im Zentrum

Flüchtlinge und die jeweilige heimische Dorfbevölkerungen kommen durch den gemeinsamen Tanz zusammen.

Dokumentarfilm über Projekt

In zwei Jahren will man die Arbeiten in allen vier Ländern evaluieren und für wissenschaftliche Zwecke verwenden. Der Film zeige, dass man auch aus einem großen Problem vielleicht eine gute, positive Lösung gewinnen könne, wenn man das verkörpere und wenn man das aus dem Kopf ein bisschen heraus transferiert und gesamtheitlich betrachtet, so Biskup.

Liz King Tanzprojekt für Flüchtlinge

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Initiatorin Liz King trägt ihre Idee in die Welt

Die Jugendlichen sollen sich bei Erarbeiten der Tanzchoreografien sicher fühlen. Auch für die Choreografen sei der geschützte Rahmen des Projektes essentiell. Das längerfristige Ziel sei weniger ein künstlerisches Produkt oder eine Abschlussperformance. Es gehe eher darum als internationales Team Wege zu finden, wie man Migranten und Migrantinnen gemeinsam mit den Menschen vor Ort in den unterschiedlichen Ländern durch Tanz verbinden und so eine Basis schaffen könne, sagte Choreografin Katharina Senk.

Eine Woche hat das Team Zeit möglichst viele Begegnungen mit Einheimischen und Migranten im Burgenland zu schaffen. Dann geht es für das Team weiter nach Frankreich.