Durchwachsene Saison für Snowboarder Jud

Nach dem Rücktritt von Olympia-Siegerin Julia Dujmovits hat das Burgenland nur noch einen Snowboarder auf der internationalen Bühne, nämlich Sebastian Jud aus Mühlgraben. Er blickt auf eine durchwachsene Saison zurück.

Im Winter sind die gemütlichen Tage, die Sebastian Jud in seiner Heimatgemeinde Mühlgraben (Bezirk Jennersdorf) gemeinsam mit Freundin Lea verbringen kann eher selten. In dieser Zeit stehen für den 22-jährigen Snowboard-Cross-Sportler nämlich eigentlich nur zwei Dinge im Fokus seines Alltages, das Training und die Rennen.

Sebastian Jud

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Bis zu 40 Stunden die Woche und mehr werden in das Training investiert

„Das ist ein Fulltime-Job“

Man trainiere im Sommer sehr viel. Oft seien es zwischen 35 und 40 Trainingsstunden pro Woche. Das sei ein Fulltime-Job. Da sei man voll eingespannt und habe jeden Tag etwas zu tun, sagte Jud. Seine Saison heuer gestaltete sich durchwachsen. Sebastian Jud steht im B-Kader des österreichischen Ski-Verbandes und pendelt zwischen Europacup und Weltcup. „Was mich sicherlich ein bisschen ausgebremst hat, war meine Verletzung im Dezember. Das habe ich dann noch den ganzen Jänner bis Anfang Februar gespürt“, sagte Jud.

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Sebastian Jud (re.) bei einem Rennen

Im Dezember bricht sich Jud das Speichenköpfchen im Arm. Wie gefährlich Snowboard-Cross sein kann, hat der Sturz von Markus Schairer bei den olympischen Spielen gezeigt - mehr dazu in Schairer bei Sturz schwer verletzt. Bei dieser Sportart fährt immer ein Restrisiko mit, dessen ist sich der 22-Jährige bewusst. „Wenn man sich vorstellt, dass man dabei zu sechst nebeneinander mit 70 km/h über einen großen Sprung springt, dann kann man sich schon vorstellen, dass es da auch ein großes Gefahrenpotential gibt“, so Jud.

Drei Top-Ten-Plätze im Europacup

Im Europacup fährt der 22-Jährige aus Mühlgraben heuer zu drei Top-Ten-Plätze. Sein bestes Weltcup-Ergebnis heuer ist ein 30ter Platz in der Schweiz. Der Unterschied zwischen Welt- und Europacup sei gravierend. Man könne das so vergleichen, mit der 2. Liga Süd im Fußball und der Bundesliga. Vielleicht nicht vom Niveau her, aber vom Kursbau her. Beim Europacup sei alles klein, kleine Kurven, kleine Sprünge. Im Weltcup sei das alles ein bisschen schneller, es seien große Elemente, also viel größere Sprünge, so Jud.

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Jud möchte sich im A-Kader des ÖSV etablieren

Sich im A-Kader des ÖSV zu etablieren und somit mehr Weltcup-Einsätze zu bekommen, bleibt das Ziel von Sebastian Jud. Ohne die Familie wäre das alles gar nicht möglich gewesen. Angefangen von der Förderung von klein auf, von Schneetrainings auch vom Burgenländischen Sportverein aus, dann weiter über das Schigymnasium Stams, wo die Eltern die Ausbildung finanziert hätten und so weiter, sagte Jud. Der junge Südburgenländer ist aktuell die einzige burgenländische Hoffnung im Snowboard-Sport. Seine Landsfrau Julia Dujmovits hat ihm ziemlich große Fußstapfen hinterlassen.