Keramikschule sucht SchülerInnen

Die Fachschule für Keramik und Ofenbau in Stoob ist einzigartig in ganz Österreich. Die Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule mit drei Berufsabschlüssen, zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Matura zu machen. Dennoch mangelt es an Schülern.

Normalerweise spielt sich das Leben in einer Schule in den Klassenzimmern ab. Nicht so in der Keramikschule in Stoob: Hier ist das Herz der Schule die große Werkstatt, wo sich die 90 Schülerinnen und Schüler am liebsten aufhalten. Und hier entstehen beileibe nicht nur Vasen und Töpfe.

Keramikschule Stoob sucht Schüler

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Werkstatt der Keramikschule

Die Marktgemeinde Stoob ist seit dem 17. Jahrhundert bekannt für ihre Hafner. Die Keramikschule wurde - entsprechend dieser Tradition - Ende der 1950er-Jahre gegründet.

Die Landesfachschule für Keramik und Ofenbau in Stoob ist als vierjährige Fachschule mit anschließendem Maturakolleg aufgebaut. Einzigartig in Österreich ist der Abschluss in gleichzeitig drei Berufen, nämlich als Keramiker, Platten-und Fliesenleger und Ofenbauer.

Nur 15 Anmeldungen

Dennoch herrscht Schülermangel, für das kommende Schuljahr gibt es lediglich 15 Anmeldungen. Direktorin Christa Pichler erklärt sich den Schülermangel damit, dass viele Eltern höhere Schulen bevorzugen und dass es viel zu wenig bekannt ist, dass die Keramikschule auch Matura anbietet. Viele glauben, dass es nur ums Handwerkliche geht, so Pichler.

Kreativ zur Matura

Die kreativen Möglichkeiten sprechen viele Jugendliche tatsächlich zuerst an. So wie auch Laura Pfneiszl aus Drassmarkt. Die Schülerin absolvierte zuerst die vierjährige Fachschule und entschied sich erst dann für die Matura. Sie will nach der Matura im Wohnbaudesign tätig sein. Ihr Schulkollege Samuel Mendoza macht heuer ebenfalls die Matura und will danach als Hafner arbeiten.

Keramikschule Stoob sucht Schüler

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Laura und Samuel arbeiten an ihrer Diplomarbeit, einem Herd

Eine Kooperation der Schule mit der HTBLA Eisenstadt sei leider vor kurzem gescheitert, sagte Direktorin Christa Pichler. Das Know-how der Schule im Ofenbau hat sich aber herumgesprochen und immer wieder kommen Hafner aus dem Ausland - zuletzt aus Russland und aus Polen - zur Fortbildung in die schuleigene Werkstatt. Nicht wegzudenken sind auch die vielen Kooperationen mit der Wirtschaft.

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