ÖVP: Wissenschaftsecken in Kindergärten

ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner schlägt Wissenschaftsecken in Kindergärten vor. Im Zuge der Pressekonferenz am Donnerstag übte die ÖVP auch Kritik am Arbeitstempo der SPÖ-FPÖ-Landesregierung.

„Speed kills“ könne Rot-Blau nicht vorgeworfen werden, vielmehr habe das „Schneckentempo“ Einzug gehalten, so Steiner. Beispielsweise gebe es nach fast einem Jahr noch keinen neuen Geschäftsführer bei der KRAGES (Burgenländische Krankenanstalten Gesellschaft m.b.H.), auch die Ankündigung des neuen Landessicherheitsgesetzes feiere „Jahrestag“, ohne dass etwas davon zu sehen sei, sagte ÖVP-Parteichef Thomas Steiner bei der Pressekonferenz am Donnerstag.

PK ÖVP Kritik am arbeitstempo der Regierung

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Pilotprojekt für Technik im Kindergarten

Die ÖVP Burgenland schlägt weiters die Einrichtung von sogenannten Wissenschaftsecken in Kindergärten vor, wie Steiner schon beim Bildungsminister-Besuch ankündigte - mehr dazu in Minister-Besuch: Faßmann fordert NMS-Reform. In einem städtischen Kindergarten in der Landeshauptstadt werde dazu voraussichtlich ab Herbst, spätestens ab Februar, ein Pilotprojekt starten, kündigte Landesparteiobmann und Bürgermeister von Eisenstadt, Thomas Steiner, am Donnerstag an.

Kinder spielerisch mit Technik konfrontieren

Wissenschaftsecken seien eine Möglichkeit, Kinder auf spielerische Weise mit den MINT-Kompetenzen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) in Berührung zu bringen, erklärte Steiner. Die Wissenschaftsecke sei eine Art „Mini-Labor“ in dem einfache, ungefährliche Experimente durchgeführt werden könnten. Ergänzt werde das Ganze durch inhaltliche Programme. Eine Voraussetzung sei der entsprechende Kompetenzerwerb bei den Pädagogen. Dies sei an der Pädagogischen Hochschule Burgenland bereits möglich, es brauche aber eine eigene Schiene für Kindergartenpädagogen.

Kostenerhebung für Projekt läuft

Derzeit laufe die Kostenerhebung für das Projekt in Eisenstadt. Sollte sich die Idee bewähren, müsse es seitens des Landes entsprechende Fördermaßnahmen für die Kindergartenerhalter geben, forderte Steiner.

PK ÖVP Kritik am arbeitstempo der Regierung

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Wolf: Kritik an FPÖ auf Landesebene

ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf sparte bei der Pressekonferenz nicht mit Kritik an der FPÖ - auf Bundesebene sei die freiheitliche Handschrift klar erkennbar, im Burgenland hingegen nicht: „Die FPÖ-Regierungsmitglieder sind zwar nett, machen sozialistische Politik, aber irgendwie fehlt es da in diesen Punkten an Akzenten in der burgenländischen Landesregierung und Politik. Umso mehr braucht es uns als starke Alternative, als Schrittmacher, weil wir die notwendigen Ideen auch eingebracht haben in der Vergangenheit.“

Sagartz: Vorschlag in Sachen Landarzt-Stipendien

Konkret verwies Klubobmann Christian Sagartz einmal mehr auf den ÖVP-Vorschlag in Sachen Landarzt-Stipendien, der nun in etwas abgeänderter Form umgesetzt werden soll: „Man hat den rot-blauen Kopierer angeworfen und hat gesagt ‚dann setzten wir diese ÖVP-Idee um.‘ Das ist aus unserer Sicht zwar erfreulich, dass die Idee aufgenommen wurde, aber warum derartig unnötige Hürden aufgebaut wurden, das ist überhaupt nicht verständlich und schon gar nicht zielführend.“

In seiner Kritik bezog sich Sagartz darauf, dass die Stipendien einerseits erst ab dem dritten Studienjahr und andererseits auf nur vier Jahre befristet vergeben werden sollen.

SPÖ sieht Volkspartei als „Krankmacher“

Die SPÖ Burgenland zeigte sich nach der ÖVP-Kritik am Donnerstag verärgert. Die Volkspartei sei ein „Krankmacher des Burgenlandes“, teilte SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Dax per Aussendung mit. Beispielsweise würde die ÖVP die Statistik für die aktuellen Nächtigungszahlen „nur um des Schlechtredens willen“ falsch interpretieren. Dax bezieht sich damit auf die Beschuldigung von Steiner, dass die Landesregierung bei den aktuellen Tourismuszahlen Schönfärberei betreibe und das Burgenland bei den absoluten Nächtigungszahlen weit hinterher hinke.

Die Volkspartei habe sich für die Einführung von Akutordinationen stark gemacht, nun werde versucht, die Bevölkerung durch Falschmeldungen dagegen aufzubringen. Das sei ein falsches Spiel auf dem Rücken der Burgenländer, meinte Dax außerdem.

FPÖ: ÖVP sei miserable Oppositionspartei

FPÖ-Klubobmann Geza Molnar kommentierte die ÖVP-Kritik in einer Aussendung so: „Die ÖVP war eine miserable Regierungspartei – und sie ist eine noch schlechtere Oppositionspartei.“

Gerade das Beispiel des Landessicherheitsgesetzes sei denkbar ungeeignet: „Abgesehen davon, dass es vor allem um Qualität geht - das Gesetz ist auf der Zielgeraden, und dass es noch nicht beschlossen ist, liegt in erster Linie daran, dass wir gerade auch die ÖVP in die Gespräche eingebunden haben und entsprechende Vorschläge einarbeiten", so Molnar.

Er meinte weiter: "Wir könnten das auch anders handhaben, etwa nach dem schlechten Vorbild der ehemaligen Regierungspartei ÖVP. Es ist jedenfalls gut, dass diese Partie nicht mehr am Ruder ist – und so soll es auch bleiben.“