Wirtschaftsmotor: Aufschwung durch Thermen

Das Burgenland habe sich endgültig zur Ganzjahresdestination im Tourismus entwickelt, so Niessl (SPÖ) und Petschnig (FPÖ). Die schon vor fast 20 Jahren eingeschlagene Strategie durch die Errichtung von Thermen sei voll aufgegangen.

Seit durch die Ziel-1-Förderungen der EU in den 90er Jahren der Bau der Thermen ermöglicht wurde, kurbeln sie Tourismus und regionale Wirtschaft an. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass 2017 zu einem Rekordjahr wurde, so Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und FPÖ-Landesrat Alexander Petschnig bei einer Pressekonferenz am Dienstag in der Therme Lutzmannsburg.

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Winternächtigungen fast ums Dreifache gewachsen

Die Zeiten, in denen das Burgenland eine reine Sommerdestination war, sind vorbei. Die Thermen im Burgenland sind derzeit voll ausgelastet. In den Osterferien sind die auf Kinder und Familien spezialisierten Thermen besonders gut besucht. Die Thermen sind die Zugpferde in der touristischen Wintersaison. Seit 1996 ist die Zahl der Nächtigungen in der kalten Jahreszeit fast um das Dreifache gewachsen.

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Im Burgenland gibt es fünf Thermen

Niessl: Strategie aufgegangen

Hauptgrund für diese Entwicklung seien die Investitionen in die Thermen, sagte Niessl: „Eine Erfolgsgeschichte, wo die Strategie des Landes, zum Ganzjahresurlaubsland zu werden, die Nächtigungszahlen, die Wertschöpfung zu steigern, aufgegangen ist und wo wir auch optimistisch in die Zukunft sehen können, dass diese Entwicklung fortgesetzt werden kann.“

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Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ)

Erfolgsgeschichte begann vor 20 Jahren

Fast eine Million Menschen haben im vergangenen Jahr die fünf burgenländischen Thermen besucht. Drei von ihnen sind ganz oder teilweise im Eigentum des Landes: Die Sankt Martins Therme & Lodge in Frauenkirchen, die Sonnentherme Lutzmannsburg und die Avita Therme in Bad Tatzmannsdorf. Dazu kommen noch das Allegria Resort in Stegersbach und das Gesundheitszentrum Bad Sauerbrunn.

Vor rund 20 Jahren habe sich das Land entschieden, gemeinsam mit der EU in die Thermen zu investieren. Im Lauf der Jahre flossen 322 Millionen Euro an Investitionen in die Landes-Thermen - ermöglicht auch durch Förderungen der Europäischen Union.

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2017 wurden knapp eine Million Gäste in den Thermen gezählt

322 Millionen Euro Investitionen in Landes-Thermen

Die Strategie, damit strukturschwache Regionen im Burgenland und gleichzeitig den Wintertourismus zu stärken, sei aufgegangen, sagte auch Landesrat Alexander Petschnig (FPÖ): „Beginnend mit dem Jahr 1995 wurden in die burgenländischen Thermen insgesamt 322 Millionen Euro investiert. Wenn man dann an den Standorten noch zusätzliche, zum Beispiel private Hotels dazurechnet, dann sind das noch einmal rund 214 Millionen Euro, also weit über eine halbe Milliarde Euro, die hier einmal investiert wurde.“

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FPÖ-Landesrat Alexander Petschnig

Fachkräfte dringend gesucht

Mittlerweile sind die Thermen-Gemeinden für 40 Prozent der Nächtigungen im Burgenland verantwortlich, angeführt von Bad Tatzmannsdorf.

In den drei landeseigenen Thermen sind 635 Mitarbeiter beschäftigt. Fast jeder achte Arbeitsplatz im Burgenland zählt heute zum Tourismus und Fachkräfte werden derzeit dringend gesucht. Weil die Thermen in der unmittelbaren Umgebung einkaufen und somit die Wirtschaft ankurbeln, rechnet das Land mit noch einmal so vielen Menschen, die vom Thermenbetrieb leben.

Weil die Auslastung so hoch ist, will die Therme Lutzmannsburg demnächst Pläne für einen Ausbau präsentieren. Eine von der Politik in der Vergangenheit diskutierte Privatisierung ist derzeit vom Tisch.