Burgenland: Stipendien für Medizinstudenten

Die Landesregierung beschließt am Dienstag in der Regierungssitzung die Vergabe von Stipendien an Medizinstudenten. Als Gegenleistung sollen sich Studenten verpflichten, als Ärzte Kassenstellen im Land zu übernehmen.

Die Stipendien in der Höhe von 300 Euro pro Monat soll es für maximal vier Jahre geben. Das Burgenland biete das Stipendium ab dem dritten Jahr an, die jungen Medizinerinnen und Mediziner müssten dann als Gegenleistung wenn sie fertig seien, auch fünf Jahre im Burgenland ordinieren, sagte Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ).

Ärztin

ORF.at/Birgit Hajek

Mit den Stipendien soll die Ärzteversorgung im Burgenland gesichert werden

Eine Auflage für ein derartiges Stipendium ist der Abschluss des Medizinstudiums in der Mindeststudienzeit plus Toleranzsemester. Wer das nicht schafft, muss das Geld zurückzahlen. Die Empfänger des Stipendiums müssen sich verpflichten, innerhalb eines halben Jahres nach Ende ihrer Ausbildung als Allgemeinmediziner im Burgenland zu beginnen und fünf Jahre zu praktizieren.

60 Prozent der Allgemeinmediziner gehen in Pension

Die Zahl der Ärzte im Burgenland soll erhöht werden. Auch um für die Zeit in fünf bis zehn Jahren vorzubauen, in der mit einem Ärzte-Engpass zu rechnen sei, so Darabos. Laut aktuellen Daten der Burgenländischen Gebietskrankenkasse gehen in den nächsten Jahren 60 Prozent der Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin im Burgenland in Pension. Das bedeute, dass jedes Jahr zehn neue Mediziner benötigt würden, um die landärztliche Versorgung zu sichern, so Darabos - mehr dazu in Landtag diskutiert über Ärztemangel und Großpetersdorf: Vom Ärztemangel geprägt .

Angebot für Turnusärzte

Für Turnusärzte in Ausbildung soll es einen ähnlichen Anreiz geben. Sie können 500 Euro im Monat erhalten, wenn sie Allgemeinmediziner werden und fünf Jahre als Kassenärzte im Burgenland arbeiten. Im Burgenland gibt es auch bereits kostenlose Vorbereitungskurse für die Aufnahmeprüfung zum Medizinstudium - mehr dazu in An der FH auf Medizinstudium vorbereiten.

ÖVP kritisiert „unnötige Hürden“

Die ÖVP begrüßt die Vergabe von Stipendien an Medizin-Studenten. Die Landesregierung setze damit eine ÖVP-Initiative durch, habe diese aber durch unnötige Hürden geschwächt, sagte ÖVP-Gesundheitssprecher Christian Sagartz. Er nannte Bedingungen wie das Studium in Mindeststudienzeit plus Toleranzsemester abzuschließen oder die Zuteilung erst ab dem dritten Studienjahr als Beispiele.