Zahl der Cybercrime-Anzeigen steigt

„Cybercrime“ - unter diesem Begriff versteht man all jene strafbaren Handlungen, die sich im Internet oder mit Hilfe des Internets abspielen. Meist handelt es sich um Betrügereien. Die Zahl der Cybercrime-Anzeigen steigt, die Polizei rät zu Vorsicht.

Eine Burgenländerin hat in den Sozialen Medien Kontakt zu einem Mann. Der verspricht ihr die Heirat plus eine vermeintliche Erbschaft in der Höhe von zwei Millionen Euro - für die sie allerdings eine Vorauszahlung leisten müsse. Die Frau überweist dem Mann solange Geld, bis sie keines mehr hat. Der Schaden: 75.000 Euro.

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Martin Huber im Gespräch

Der burgenländische Landespolizeidirektor Martin Huber im Gespräch über Cyberkriminalität.

Das ist nur ein Beispiel von vielen. Cyberkriminalität hat viele Gesichter: Das können etwa Betrügereien durch Schadsoftware sein, Erpressung, kinderpornografische Darstellungen oder Mobbing in Sozialen Medien. Grob lässt sich Cyberkriminalität in zwei verschiedene Kategorien einteilen, erklärte Robert Marban, IT-Abteilungsleiter der Landespolizeidirektion Burgenland.

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Mobbing in Sozialen Medien fällt auch unter Cyberkriminalität

Anzeigen stiegen um 40 Prozent

„Unter Cybercrime im engeren Sinn versteht man üblicherweise Delikte, wo der Computer das Opfer ist. Der Computer wird angegriffen, der Dienst eines Servers wird ausgeschaltet oder heruntergefahren. Unter Cybercrime im weiteren Sinn versteht man, dass der Computer oder das Computersystem als Mittel zum Zweck verwendet wird“, so Marban.

So wie etwa im Heiratsschwindelfall der betrogenen Burgenländerin. Die Anzahl der Anzeigen bei Cyberkriminalität steigt jedenfalls: Waren es 2015 noch 246 Anzeigen im Burgenland, gab es im darauffolgenden Jahr 346 Anzeigen. Eine Steigerung von mehr als 40 Prozent, innerhalb von nur einem Jahr. Zahlen für das Jahr 2017 liegen noch nicht vor.

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Die Polizei rät Anti-Viren-Schutzprogramme zu installieren

Virenschutz installieren

Die Polizei ermahnt die Bürger zu erhöhter Vorsicht. „Wenn einem etwas komisch vorkommt, oder wenn bestimmte Anhänge dem Email angeschlossen sind, die verdächtige Dateiendungen aufweisen, dann sollte man den Hausverstand einsetzen und sagen: Lieber nicht öffnen, sondern sofort löschen“, sagte Marban.

Die Polizei empfiehlt, Anti-Viren-Schutzprogramme zu installieren und seine Daten immer wieder neu zu sichern. Auch zu mehr Vorsicht, was man im Internet von sich preisgibt und was nicht, wird geraten.