Evolutionspädagogik gegen Black-Outs

Manche Kinder haben bei Schularbeiten oder Tests ein sogenanntes Black-Out. Glaubt man Evolutionspädagogen, hat das meist mit Blockaden im Gehirn zu tun. Durch einfache Bewegungsübungen können diese Blockaden gelöst werden, versprechen Evolutionspädagogen.

Die Schülerin Felicia Garrigosa aus Kaisersdorf (Bezirk Oberpullendorf) hatte Schwierigkeiten beim Lernen für die Schule. Vor allem in Mathematik war für sie ein großes Problem. Die 14-jährige hatte, wie sie sagt, eine klassische Lernblockade. „Ich habe alles vergessen, ich wusste nie irgendwas. Wir mussten alles noch einmal und noch einmal lernen. Wir haben am Abend davor noch alles wiederholt und hab es dadurch halbwegs geschafft. Aber es war eine so schwere Arbeit“, so Garrigosa.

Evolutionspädagogik -  Felicia Garrigosa

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Felicia Garrigosa

Nachhilfe kam für ihre Mutter Karin Furtner nicht infrage: „Ich bin niemand, der das Kind mit Nachhilfe jahrelang durch die Schule boxt. Auch der Mathematikprofessor hat gesagt, dass es sicher nicht an der Intelligenz scheitert, sondern am Lernen. Aber da gibt es sehr wohl Unterstützungen, wie man dem Kind den Stoff näher bringen kann“, so Karin Furtner.

Jeder Mensch durchlebt sieben Evolutionsstufen

Über eine Bekannte stieß Karin Furtner auf die Evolutionspädagogin Sigrid Matkovits aus Hornstein (Bezirk Eisenstadt-Umgebung). Sie sagt, dass der Mensch in seinen ersten Lebensjahren sieben Evolutionsstufen durchlebt. Wenn dabei Fehler auftreten, würden sich diese im späteren Verhalten des Kindes widerspiegeln. Probleme wie Hyperaktivität, Legasthenie und Schüchternheit seien die Folge. Diese Blockaden im Gehirn spürt Sigrid Matkovits auf. Durch gezielte Bewegungsübungen will sie diese lösen.

Evolutionspädagogik - Sigrid Matkovits

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Evolutionspädagogik

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Sigrid Matkovits hilft Felicita Garrigosa mithilfe spezieller Bewegungsübungen

Diese Blockaden im Gehirn können laut Sigrid Matkovits durch gezielte Bewegungsübungen aufgespürt und gelöst werden. „Das sind wirklich nach den neuesten neurologischen Erkenntnissen aufgebaute Bewegungsübungen, sodass man einfach weiß, dass Stress das Denken blockiert. So greifen wir genau in diese Hirnstrukturen ein und verbinden einfach die Gehirnhälften, so wie sie sein sollten“, so Matkovits.

Evolutionspädagogik - Klaus Fandl

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Schulpyschologe Klaus Fandl im Gespräch mit ORF Burgenland-Redakteur Christian Hofmann

Nicht ganz unumstritten

Diese im Burgenland noch kaum bekannte Methode ist nicht ganz unumstritten. Für den Schulpsychologen Klaus Fandl fehlen hier wissenschaftliche Grundlagen. „Es ist keine gewachsene psychologische oder pädagogische Theorie. Sie ist sehr, sehr neu. Es ist aus meiner subjektiven Sichtweise auch ein wenig gewagt, dass diese speziellen Bewegungsübungen im Stile einer Wundermethode ganz speziell etwas bewirken“, so Fandl.

Angesprochen auf die Kritik, sagt Evolutionspädagogin Matkovits, dass sie niemandem eine Meinung aufzwingen will. „Ich erklär das sachlich und erklär meine Erfolge. Man kann das einfach an der Praxis sehen, dass die meisten Menschen sehr gut darauf ansprechen“, so Matkovits.