Buschenschenken setzen auf rauchfrei

Nicht nur in den Wirtshäusern auch in den Buschenschenken sorgt die Rücknahme des geplanten Rauchverbots in der Gastronomie mit 1. Mai durch die Regierung für Diskussionsstoff. In immer mehr Betrieben herrscht bereits Rauchverbot.

Der Buschenschank Herczeg in Gaas liegt in der Weinidylle. Ein Familienbetrieb der vom Weinbau und Buschenschank lebt. Den Heurigen gibt es seit acht Jahren. Vor kurzem haben sich die Herczegs entschlossen, dass im Lokal aus Gründen der Gesundheit und des Raumklimas nicht mehr geraucht werden darf - die Reaktionen sind unterschiedlich.

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Im Buschenschank Herczeg in Gaas wird nicht mehr geraucht

„Aufgenommen wird es unterschiedlich. Oft hatte man starke Raucher unter den Gästen, die jetzt natürlich nicht mehr kommen“, so Buschenschankbetreiber Ronald Herzeg. „Mich als Nichtraucher stört es nicht, aber mich würde auch nicht stören, wenn neben mir jemand rauchen würde“, sagte Gast Johann Fischl aus Steinfurt.

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Im Buschenschank in Deutsch-Ehrensdorf gibt es Rauchverbot

Raucher gehen vor die Tür

Schauplatzwechsel: Deutsch Ehrensdorf. Auch hier gibt es noch einen bäuerlichen Buschenschank. Mehrmals im Jahr wird ausgesteckt, man lebt sowohl von Touristen als auch von Gästen aus der Region. „Bei uns sind die Raucher weniger geworden - und die die rauchen, gehen vor die Tür“, so Heurigenwirt Werner Wukisevits.

In der Waldschenke in Strem-Bergen möchte man nicht auf die Raucher verzichten. Die Familie Unger führt ihren Buschenschank im Nebenerwerb. Hier darf geraucht werden - das Rauchverbot ist hier kein Thema. „Bei uns darf man noch rauchen. Die Gäste, die an die Bar auf einen Spritzer kommen, rauchen halt gerne und dürfen das auch“, sagte Buschenschankbetreiberin Elisabeth Unger.

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In der Waldschenke in Strem-Bergen wird noch geraucht

So mancher Gast ist darüber nicht unglücklich, wie Renate Bichler aus Strem, die in Gesellschaft gerne raucht und dafür nicht vor die Tür gehen möchte. „Mich stört es generell nicht, wenn geraucht wird, aber wenn ich esse, muss es nicht unbedingt sein, dass jemand raucht“, so Waltraud Frisch aus Deutsch Ehrensdorf.

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Im Buschenschank Wallner in Deutsch Schützen ist die rauchfreie Zone kein Problem

Derzeit zehn Prozent rauchfrei

Im Buschenschank Wallner in Deutsch Schützen sieht man seit Anfang dieses Jahres keine qualmenden Zigaretten mehr. Der Chef erklärte seinen Heurigen für rauchfrei. „Der eine oder andere wollte sich schon eine Zigarette anzünden, aber den haben wir dann vor hinausgebeten. Der eine oder andere ist vielleicht ausgeblieben, dafür kommen wieder andere dazu, die der Rauch früher gestört hat - es wird sich die Waage halten“, so Buschenschankbetreiber Gerhard Wallner.

„Ich finde, dass die Atmosphäre in einem Heurigen auch ohne Rauch gut ist. Der Spritzer schmeckt dadurch vielleicht sogar noch besser“, sagte Gast Michael Strini aus Deutsch-Schützen. Burgenlandweit gibt es 350 Buschenschenken. Wie viele Buschenschenken im Burgenland bereits komplett rauchfrei sind, ist nicht genau bekannt. Es dürften aber mindestens zehn Prozent sein, sagte die Fachbereichs-Koordinatorin für Buschenschank- und Direktvermarktung in der Landwirtschaftskammer, Friederike Schmitl. „Ich würde sagen, dass sich die Mehrheit der Betriebe diesem Trend anschließen wird. Ideal wäre aber ein gesetzliches Rauchverbot, damit der Wettbewerb für alle Betriebe gleich ist“, so Schmitl.