Rodung im Nationalpark
Das Gebiet „Hölle“ zwischen Illmitz und Podersdorf in unmittelbarer Nähe zum Neusiedler See, dient vielen heimischen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Im Moment wird dort ein Gewächs gerodet, das dem Nationalpark schon länger Probleme macht, nämlich die Ölweide. „Die Ölweide hat eine unangenehme Eigenschaft, sie ist unglaublich possessiv und ausbreitungsfähig, gehört an und für sich nicht hier her, ist ein Exot, der aktiv in diese Region gebracht wurde und sich fürchterlich ausbreitet“, erklärt Alois Herzig, wissenschaftlicher Berater.
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Schweres Gerät im Einsatz
Die Ölweide nimmt durch ihre Eigenschaften den heimischen Pflanzenarten wichtigen Lebensraum. Aufgrund der massiven Ausbreitung muss ein schweres Spezialgerät zum Einsatz kommen - eine Maschine mit einem Gewicht von rund 20 Tonnen.
Nicht nur die Ölweiden werden entfernt. Auch der Boden wird umgegraben, um so die Wurzeln zu zerstören. Das ist Präzisionsarbeit, erklärt Nationalpark-Gebietsleiter Hans Groß. „Die Ölweide wird herausgenommen, Sanddorn und die wilde Rose bleiben stehen, das wird selektiert. Sachen, die heimisch sind, bleiben - so weit es geht“, erklärt der Experte.
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Fläche von rund sechs Fußballfeldern
Bei den jetzigen Arbeiten geht es um eine Fläche von rund sechs Fußballfeldern entlang des B20-Radweges, weitere Arbeiten in der Umgebung sind geplant. Für die bereits gerodeten Flächen müssen nun entsprechende Maßnahmen getroffen werden. „Logischerweise gehört das nachgepflegt. Man muss sofort damit beginnen, das intensiv zu beweiden“, so Herzig. Künftig werden dort, wo nun gerodet wurde, heimische Rinderarten einen neuen Lebensraum vorfinden. Durch die Tiere soll das Gebiet dauerhaft frei von Ölweiden bleiben.