Hochsaison für Schnapsbrenner

Im Burgenland gibt es laut Landwirtschaftskammer rund 3.200 Schnapsbrenner. Die meisten sind „Abfindungsbrenner“, das heißt sie verarbeiten nur Obst aus dem eigenen Garten. Die Sorten sind heutzutage vielfältig.

Beim Schnapsbrennen wird hohe Hitze benötigt, Franz Bichl aus Hirm (Bez. Mattersburg) beheizt seinen Brennkessel im Keller traditionellerweise mit Holz. Viel Geduld und Zeit sind beim Schnapsbrennen Voraussetzung, immer wieder muss der pensionierte Polizist die Temperatur des Kessels überprüfen und den fertigen Schnaps, der langsam aus dem Brennkessel tröpfelt. „Bei mir entstehen Glücksgefühle, wenn das Produkt gut wird. Ich habe nie das Gefühl, dass ich nicht weiß, was ich zu tun habe“, so Bichl.

Schnaps brennen

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Immer wieder wird der Schnaps überprüft

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Bichl in seinem Keller

Familiengeschäft

Schnapsbrennen ist im Hause Bichl Teamwork. Das Ehepaar Edeltraud und Franz Bichl macht alles gemeinsam: Obst ernten, einmaischen, brennen, abfüllen und natürlich die Schnapsflaschen etikettieren. „Es hat sich so ergeben. Am Anfang sagst du noch ‚was machst du schon wieder im Keller?‘, aber dann gehst du auch hinunter und siehst, welche verschiedenen Produkte entstehen. Es ist sehr interessant, das kann man nicht erklären, sondern man muss es selbst ausprobieren. Und heute ist ein guter Edelbrand etwas ganz anderes als früher“, so Edeltraud Bichl.

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Heutzutage gibt es nicht mehr nur Zwetschgen- oder Marillenschnaps

40 Sorten

In der Schnapsbrennerei Bichl werden mehr als vierzig verschiedene Sorten Schnaps und Likör produziert. Neben den klassischen Brennfrüchten wie Marille und Birne gibt es auch Raritäten wie Vogelbeere, Holunder, Asperl oder Felsbirne. Derzeit wird ein Kümmellikör ausprobiert, „ich bin schon gespannt, was daraus wird“, so Bichl.