Neusiedler See: Warnung vor Baumaßnahmen

Vertreter von Umweltinitiativen und -organisationen fordern einen langfristigen Schutz für den Neusiedler See. Sie warnen vor weiteren Umwidmungen und Baumaßnahmen im Schilfgürtel.

Die Ramsar-Konvention, ein völkerrechtlicher Vertrag, gibt es zum Schutz von wassergeprägten Feuchtgebieten und den dort lebenden Pflanzen und Tieren. Ramsar-Gebiete genießen jedoch keinen gesetzlichen Schutz. Der See sei seit 1983 eines von 23 Ramsar-Gebieten in Österreich, so Wolfgang Pelikan, Vorsitzender des Nationalen Ramsar Komitees.

Ursprünglichen Charakter erhalten

Es brauche für diese sensible Region ehestmöglich einen rechtsverbindlichen Managementplan mit klarem Leitbild und eindeutigen Formulierungen. Der ursprüngliche Charakter des Sees solle erhalten werden. Kritisch sieht er die Verbauung im Schilfgürtel in den Seegemeinden. Er warnte vor weiteren Umwidmungen und Baumaßnahmen. Es bestehe die Gefahr, dass dem See der Status als Weltfeuchtgebiet aberkannt werde.

Deckmantel Tourismus

Auch Doris Riedl, Mitbegründerin der Bürgerinitiative „Das ist unser See“, sieht die Gefahr, dass „unter dem Deckmantel des Tourismus Immobilienentwicklungsprojekte entstehen“. Den Forderungen schloss sich auch der Verein „Freunde des Neusiedler Sees“ an. Dieser hatte bereits im November vor einer möglichen Aberkennung des UNESCO Weltkulturerbe-Status der grenzüberschreitenden Region Fertö-Neusiedler See gewarnt.