Blutkrebs: Stammzellenspender gesucht

In der Burgenländischen Gebietskrankenkasse haben sich am Donnerstag 137 Stammzellenspender registrieren lassen. Für Leukämie-Patienten und Menschen mit schweren Blutkrankheiten ist ein geeigneter Spender oft die letzte Hoffnung.

Die Blutabnahme für die Stammzellen-Typisierung ist wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Denn die Suche nach einem geeigneten Stammzellen-Spender für einen Patienten kann Jahre dauern. „Diesen passenden Stammzellenspender für einen Patienten zu finden ist statistisch gesehen 1:500.000 oder noch höher. Wir haben zum Beispiel den Fall eines kleinen Buben in der Steiermark, der dringend einen Stammzellenspende benötigt und trotz dieser 31 Millionen international registrierten Spendern ist noch kein passender Spende dabei“, so Walter Brenner vom Verein „Leben spenden - KMT“.

Stammzellen Spende

ORF

Für die Registrierung werden drei Milliliter Blut abgenommen

Stammzellenspende

Die Erkrankung eines Kollegen an einer Form von akutem Blutkrebs war der Anlass für die Stammzellen-Typisierungsaktion in der Burgenländischen Gebietskrankenkasse. „Momentan suchen wir für meinen Mann dringend einen Stammzellenspender. Er hat sechs ziemlich aggressive Chemotherapiezyklen hinter sich und im September eine autologe Stammzellentransplantation gehabt. Leider hat er ein Rezidiv und momentan wird international nach einem Stammzellenspender gesucht“, so die Ehefrau des Patienten Birgit Hatwagner-Stiglitz.

Silvia Kugler aus Siegendorf kam zufällig bei der Typisierungsaktion in der Gebietskrankenkasse vorbei. Ihr rettete ein geeigneter Spender vor Jahren im Kampf gegen Leukämie das Leben. „Für mich war das damals die einzige Chance. Ohne Fremdknochenmark hätte ich keine Überlebenschance gehabt“, so Kugler.

Stammzellen Spende

ORF

Es funktioniert wie eine Blutabnahme

Einfache Art zu spenden

Wer sich als Stammzellenspender in der internationalen Datenbank registrieren lassen will, muss zwischen 18 und 45 Jahre alt sein, mindestens 50 Kilogramm wiegen und gesund sein. „Wir haben im Kindergarten in der Gruppe meiner Tochter ein Kind mit Leukämie gehabt. Ich habe mir gedacht, es ist eine gute Sache, wenn man Stammzellen spendet“, so Viktoria Steindl aus Purbach. „Man hat die Möglichkeit Leben zu retten und es ist kein großer Eingriff. Es ist eine Blutabnahme und das andere ist auch wie bei einer Blutwäsche“, sagte Maria Theresia Striok aus Donnerskirchen.

Stammzellen Spende

ORF

Die Stammzellen-Typisierungsaktion in der Burgenländischen Gebietskrankenkasse

Ablauf ähnlich wie Blutspende

Sollte man als Spender infrage kommen und einverstanden sein, wird heute nicht mehr so oft eine Knochenmarkspende, sondern häufig eine Stammzellentransplantation durchgeführt.

„In den meisten Fällen reicht eine Blutabnahme, die vergleichbar ist mit Blutspenden. Über einen längeren Zeitraum wird Blut entnommen. Dieses Blut wird entsprechend aufgearbeitet, um die Stammzellen zu separieren. Einige Tage vorher erhält man ein Medikament, das die Produktion der weißen Blutkörperchen antreibt - um damit die Anzahl der Stammzellen, die im Körper zirkulieren zu erhöhen - damit man die leichter separieren kann“, erklärte Gerald Ulber, Arzt in der Burgenländischen Gebietskrankenkasse.

Jede Typisierung kostet den Verein „Leben spenden - KMT“ 50 Euro. Daher ist er auf Spenden und Sponsoren angewiesen. In Österreich sind derzeit erst 100.000 potenzielle Stammzellen-Spenderinnen und Spender registriert. Eine mögliche Stammzellen-Spende erfolgt anonym, nach zwei Jahren können sich Patient und Spender kennenlernen, wenn beide es wollen.

Termine für Registrierung:

Am Freitag gibt es im Krankenhaus Eisenstadt von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr die nächste Gelegenheit sich als Stammzellenspender registrieren zu lassen. Und am 31. Jänner gibt es ein paar Kilometer weiter in Unterwaltersdorf in Niederösterreich im „Don Bosco Gymnasium“ eine weitere Möglichkeit dazu.

Link: