Edit Schlaffer ist „Europäerin des Jahres“

Das Magazin Reader’s Digest kürt die burgenländische Soziologin Edit Schlaffer zur „Europäerin des Jahres 2018“. Sie wird für die Gründung von Mütterschulen und für ihren Einsatz gegen die Radikalisierung von Kindern geehrt.

Wie es in einer Aussendung von Reader’s Digest vom Montag hieß, würdigen die Chefredakteure der europäischen Ausgaben des Magazins damit die Gründerin und Vorsitzende der Organisation „Frauen ohne Grenzen“ und ihre Idee der „Mütterschulen gegen Extremismus“. Dort lernten Frauen, Anzeichen der Radikalisierung bei ihren Kindern zu erkennen und wirkungsvoll gegenzusteuern.

Edit Schlaffer

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Edit Schlaffer

Die Mütter würden darin geschult, ihre Kinder zu stärken, damit diese radikalen Anwerbern widerstehen könnten, so Reader’s Digest - mehr dazu auch in Edit Schlaffer: Mit Müttern gegen Terror. Das Konzept komme mittlerweile in elf Ländern zum Einsatz: neben Österreich und Deutschland seien dies Belgien, Großbritannien und Mazedonien sowie einige außereuropäische Länder.

Engagierte Soziologin

Die 67-jährige Schlaffer kommt aus Stegersbach, lebt in Wien und war als Soziologie-Dozentin an der Universität Wien tätig. Sie betrieb Feldforschung und arbeitete viele Jahre lang mit Flüchtlingen aus Bosnien und Afghanistan. 2001 gründete sie die Organisation „Frauen ohne Grenzen“ mit dem Ziel, Frauen in die Lage zu versetzen, den gesellschaftlichen Wandel zu gestalten. Sieben Jahre später rief sie mit SAVE (Sisters Against Violent Extremism, deutsch: Schwestern gegen gewalttätigen Extremismus) die weltweit erste weibliche Anti-Terror-Plattform ins Leben.

Vertreter der Reader’s Digest-Chefredaktionen überreichen die Auszeichnung „Europäerin des Jahres“ am kommenden Freitag in der B.LA Gallery der Birgit Lauda Art Foundation in Wien. Dort erhalten an diesem Tag auch Absolventinnen von Mütterschulen ihre Abschlussurkunden.