47 Welpen in Auto gepfercht: Prozess vertagt

Der Tierquälerei-Prozess rund um den 2016 gestoppten, qualvollen Transport von 47 Hundewelpen ist am Montag in Eisenstadt vertagt worden. Der 34-jährige angeklagte rumänische Lenker war nicht vor Gericht erschienen.

Im Verhandlungsakt befinde sich zwar ein Rückschein, aus dem hervorgehe, dass die Ladung für den Prozess jemand zugestellt worden sei, erläuterte Richterin Karin Lückl. Anhand der Unterschrift sei aber nicht erkennbar, wer sie entgegengenommen habe. Die Staatsanwaltschaft beantragte die Ausschreibung des Angeklagten zur Aufenthaltsermittlung.

Welpen waren erst drei bis sieben Wochen alt

Der Tiertransport sorgte 2016 für Schlagzeilen: Der Wagen sei bis unters Dach mit Transportboxen angefüllt gewesen, hieß es damals. Neben Chihuahuas und Yorkshire Terriern mussten auch Französische und Englische Bulldoggen sowie Zwergspitze die Reise, die vom Osten Rumäniens nach Frankreich führen hätte sollen, mitmachen. Die Tiere sind nach Ansicht der Anklage damals drei bis sieben Wochen alt gewesen. Sie hätten damit deutlich das gesetzlich festgelegte Alter von zumindest acht Wochen unterschritten - mehr dazu in 47 Hundewelpen in Pkw geschmuggelt.

Auto mit Tiertransportboxen

Landespolizeidirektion Burgenland

In diesem Auto wurden die Tiere transportiert

Welpen in zu kleinen Boxen übereinanderliegend

Weil der Beschuldigte Fütterung und Tränke der Hunde unterlassen haben soll und sich weder Futter noch Wasser im Wagen befunden hätten, wird dem 34-Jährigen aus Rumänien Tierquälerei vorgeworfen. Darunter fällt auch der Umstand, dass die Welpen sich in viel zu kleinen Transportboxen befunden hätten und übereinanderliegen mussten.

24 gefälschte Heimtierausweise

Bei ihrer Kontrolle fanden die Polizisten auch noch 24 Heimtierausweise, die allerdings nicht zu den mitgeführten Hunden passten und die, wie sich herausstellte, verfälscht waren. Deshalb lautet die Anklage auch auf Urkundenfälschung. Im Fall eines Schuldspruchs wegen Tierquälerei ist ein Strafausmaß von bis zu zwei Jahren Haft vorgesehen.

Hundewelpen

Landespolizeidirektion Burgenland

Die beschlagnahmten Hunde

Ein Welpe verstorben

Die beschlagnahmten Welpen waren nach Eisenstadt ins Tierschutzhaus Sonnenhof gebracht worden, wo sie veterinärmedizinisch betreut und aufgepäppelt wurden. Nur ein Welpe, der an einem schnell wachsenden, juvenilen Tumor litt, hat nicht überlebt. „Alle anderen konnten wir vergeben“, sagte der Leiter des Tierschutzhauses, Wolfgang Böck, auf APA-Anfrage - mehr dazu in Zehn Welpen haben bereits neues Zuhause.

Im Herbst des Vorjahres habe der Sonnenhof quasi ein „Hunde-Klassentreffen“ veranstaltet, zu dem auch die Besitzer der inzwischen herangewachsenen Welpen mit ihren Vierbeinern eingeladen wurden. „Den meisten dürfte es sehr gut gehen, soweit wir das in Beobachtung haben“, meinte Böck.

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