Digitale Assistenten: Helfer oder Spion?

Digitale Sprachassistenten wie „Siri“ und „Alexa“ und smarte Geräte sollen uns den Alltag erleichtern. Vielen ist aber nicht immer bewusst, dass sie für diese digitale Hilfe auch mit ihren Daten bezahlen.

Datensicherheit ist für alle, die keine gläsernen Menschen sein wollen, ein wichtiges Thema. Doch gleichzeitig geben wir immer öfter ganz freiwillig unsere Daten her: Standortdaten durch Navis, Gesundheitsdaten durch Fitnessuhren, und Daten des täglichen Lebens durch Sprachassistentin wie „Siri“, „Alexa“ oder „Google“.

Sprachassistent "Alexa"  beim Fernseher

ORF

Digitaler Sprachassistent „Alexa“

Daten für personalisierte Werbung gespeichert

Markus Tauber ist Studiengangsleiter an der FH Burgenland und forscht auch zum Thema Datensicherheit. Sprachassistenten seien Mikrofone in Kombination mit Software, wo über benutzerdefinierte Kommandos - so genannte „Hot Words“ - Befehle abgesetzt werden könnten und so benutzerdefinierte Aktionen ausgeführt würden, ohne dass man das Kommando per Hand mit einer Tastatur eingeben müsse, so Tauber: „Die Daten werden gespeichert - auch, dass personalisierte Werbung gemacht werden kann. Das ist die Haupteinnahmequelle für die Firmen, die solche Services anbieten.“

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Karl Klawatsch aus Wiesen nutzt „Alexa“

Forscher Ivkic: Einschnitt in Privatsphäre

Igor Ivkic forscht an der FH Burgenland zu Sprachassistenten und deren Sicherheitsaspekten. Sobald man das „Hot Word“ spreche werde der Befehl zum Beispiel von „Alexa“ aufgenommen und dann in die „Amazon“-Cloud geschickt, dann seien die Daten auf den Servern von „Amazon“, die irgendwo in der Welt verteilt seien. Er nutze es zuhause nicht, weil es ihm zu sehr in die Privatsphäre einschneide, so Ivkic. Bisher werden die Daten hauptsächlich für personalisierte Werbung verwendet. Sorgen müsse man sich machen, wenn zum Beispiel Versicherungen Informationen über zu Angewohnheiten und Vorlieben für die Anpassung von Prämien nutzen wollen.

Eine Mega-Sicherheitslücke, die derzeit die Technologie-Welt erschüttert, ist ein Prozessor-Fehler, der Daten auf PCs, Laptops, Smartphones, Tablets und Co. unsicher macht. In diesem Fall müsse man jetzt abwarten, was für Updates für Privat-User zur Verfügung gestellt würden, so Tauber.