Burgenländer bei Fotowettbewerb dabei
Jedes Foto ist ein persönlicher Blick auf die Welt. Andreas Bruckner aus Pinkafeld und Mario Unger aus Rotenturm haben einer nationale Fachjury überzeugende Blicke zugeworfen: Sie haben es mit ihren Fotos ins Team Österreich beim World-Photographic-Cup geschafft. Jedes Land ist mit insgesamt 18 Fotos - je drei in sechs Kategorien - vertreten.
„Es ist eigentlich für einen Porträtisten oder Werbefotografen so etwas wie ein Ritterschlag. Das ist der Verdienst für lamngjährige Qualität, die man abliefert“, so Bruckner. „Ich fühle mich schon ausgezeichnet, weil es schon eine besondere Ehre ist, sein Land bei so einem Bewerb zu vertreten. Natürlich werde ich mich noch mehr freuen, falls da ein Preis dabei herauskommt“, sagte Unger.
ORF
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Werbe- und Hochzeitsfoto
Andreas Bruckner ist gleich mit zwei - sehr unterschiedlichen - Fotos in den Kategorien Werbung und Hochzeit beim Wettbewerb vertreten. „Bei der Hochzeitsfotografie, dem Schnappschuss, dieser Art von Foto muss man ein Gefühl mitbringen, wann etwas passieren könnte. Bei der Architekturfotografie muss man alles planen. Man muss die Tageszeit planen und mit dem Architekten abstimmen, wann er was haben möchte“, erklärte Bruckner seine Arbeitsweise.
Andreas Bruckner
Andreas Bruckner
Die Liebe zur Kamera ist Bruckner schon in die Wiege gelegt worden. Er betreibt in Pinkafeld schon in dritter Generation ein Fotostudio. Die Konkurrenz von Handykameras und Selfies fürchtet er nicht. „Einer meiner Lehrherren hat einmal gesagt, dass es das Handwerk immer geben wird. Natürlich gibt es einen breiteren Zugang. Einer meiner besten Freunde ist Haubenkoch in Wien, der sagt, wenn er sich vor jeder Frau fürchten würde, die einen Herd daheim hat, dann hätte er kein Geschäft aufgemacht“, sagte Bruckner.
Mario Unger
Foto von einer Fliege
Mario Unger ist erst seit einem Jahr Berufsfotograf und war vorher 30 Jahre Musiklehrer. Gleich sein erster Versuch am World Photographic Cup teilzunehmen, war erfolgreich: mit einer Fliege. Für die Makroaufnahme benutzte er einfache Mittel und funktionierte ein billiges Objektiv, das eigentlich ein Fehlkauf war, um.
„Um solche Vergrößerungen erreichen zu können, gibt es eine Methode, die man Retro-Stellung nennt. Da nimmt man das Objektiv und montiert es verkehrt herum auf der Kamera. Den Effekt kennen einige, wenn man verkehrt durch ein Teleskop schaut, dann sieht man alles klein. Beim Objektiv ist es umgekehrt - es wird zum Mikroskopobjektiv“, erklärte Unger.
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Fotos kolorieren
Beruflich konzentriert sich Unger vor allem auf eine Nische in der Bildbearbeitung: In stundenlanger Detailarbeit restauriert und koloriert er alte Fotos für Museen und Kunden auf der ganzen Welt. „Meiner Meinung nach erzeugt Scharz-Weiß-Fotografie vor allem bei Privatfotos eine gewisse Distanz. Mit Farbe versuche ich diese Zeit wieder näher zu bringen. Fast so, als wenn man bei Alice im Wunderland durch einen Spiegel in die Vergangenheit schaut“, so Unger.
Die Technik ändert sich in der Geschichte der Fotografie laufend, doch eines bleibt gleich. „So komisch das klingt - wenn ich ein gutes Foto anschaue, habe ich das Gefühl, besser zu sehen, als normal“, sagte Unger. Ob es die burgenländischen Fotografen beim „World Photographic Cup“ unter die Top Ten schaffen, wird am 15. Jänner in Nashville in den USA bekanntgegeben.