2018: 5,4 Millionen Euro für Familien

Frauenlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) zog Bilanz über das Jahr 2017. Es sei gelungen viele positive Akzente zu setzen. So sei etwa die Frauenarbeitslosigkeit zurückgegangen, so Dunst. Im Jahr 2018 sind insgesamt rund 5,4 Mio. Euro für Familien budgetiert.

Doch die Einkommensschere sei mit 21,8 Prozent Unterschied zwischen Frauen und Männern noch immer zu groß, meinte die Landesrätin. Positiv hob Dunst auch den Anstieg der Brutto-Jahreseinkommen von Frauen hervor - das sei im Vergleich zu 2016 um durchschnittlich 16 Prozent angestiegen. Damit liege man hinter Wien und Niederösterreich auf Platz drei.

Höhere Qualifizierung für Frauen

Ein Thema, das bereits 2017 wichtig war und auch heuer wieder auf Dunsts Agenda stehen wird, ist die „Teilzeitfalle“, in der sich vor allem Frauen, die im Handel tätig sind, befinden. Eine Untersuchung habe gezeigt, dass ein Drittel der Frauen unfreiwillig Teilzeit arbeiten, das sei „bedenklich“, meinte Dunst. Man müsse daher eine höhere Qualifizierung anstreben. Insgesamt sind für Familien heuer rund 5,4 Millionen Euro budgetiert.

Herausforderung Kinderbetreuung

Bei der Kinderbetreuung an Randzeiten sowie an Wochenenden ortet Dunst Aufholbedarf. Es werde für Alleinerziehende, aber auch für Berufstätige, immer schwieriger, zeitig in der Früh oder spät am Abend eine Betreuungsmöglichkeit zu haben, erklärte Dunst. Sie fordere daher vom Bund mehr Geld für die Kinderbetreuung.

Es brauche neben den institutionellen Einrichtungen der Gemeinden und der privaten Vereine mehr flexible Betreuungsmöglichkeiten. Dies betreffe auch die Wochenenden. Zusätzlich wäre die Einführung des 12-Stunden-Arbeitstages für die Eltern ein „Riesenproblem“ bei der Kinderbetreuung. Daher werde im Burgenland heuer etwa ein Schwerpunkt auf die Einrichtung einer Babysitter- bzw. Oma/Opa-Börse gesetzt.

Verena Dunst

ORF/Varga-Herbst

Verena Dunst

Kritik an Bundespolitik

Kritik übt Dunst an der aktuellen Entwicklung im Frauen- und Familienbereich auf Bundesebene. Besonders die Auflösung des Frauen- und Familienministeriums sei ein „Rückschritt“. Auch den 12-Stunden-Tag sei eine große „Verantwortungslosigkeit“. Und auch das Aus der Aktion 20.000 kritisiert Dunst. „Das Aus dieser Maßnahme betrifft vor allem ältere Arbeitnehmerinnenen aus dem Südburgenland - insbesondere die Pilotregion Oberwart. Man versucht hier die Uhren zurückzudrehen“, so Dunst.

Veranstaltungen und Initiativen für Frauen 2018

Im Wahljahr 2017 wurde im Burgenland ein Politikerinnenlehrgang angeboten, den soll es auch 2018 wieder geben, kündigt Dunst an. Denn frauenpolitische Beteiligung sei heuer ebenfalls ein wichtiges Kernthema.

Auch die Ski-Aktionstage soll es heuer wieder geben, bei denen Familien 50 Prozent Ermäßigung auf Tageskarten erhalten.

Die Bibi-Messe findet heuer zum elften Mal in Oberwart statt. 2017 kamen über 2.000 Besucherinnen zu dieser Berufsorientierungsmesse für Mädchen.

Im April findet der Girl´s Day Mini für Volksschulen und Kindergärten an der FH Eisenstadt und Pinkafeld statt. Damit sollen den Mädchen möglichst früh technische Berufe schmackhaft gemacht werden.

Am 17. Juni findet der sechste Burgenländische Frauenlauf in Bad Tatzmannsdorf statt.

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