Neustart nach Brand: Christian Kernbichler

Der Musiker Christian Kernbichler bezieht in diesen Tagen sein neues Haus in Stegersbach (Bezirk Güssing). Für ihn ist es ein echter Neubeginn, denn sein altes Haus brannte zu Jahresbeginn komplett ab und er verlor dabei alles.

Am 11. Jänner 2017 stand in Stegersbach ein Holzblockhaus in Flammen - mehr dazu in Großbrand in Stegersbach. Sieben Feuerwehren bekämpften den Brand. Erst ist der Früh wurde klar, dass sich zum Glück niemand im Haus aufgehalten hatte. Kernbichler hatte in jener Nacht zufällig bei seiner Freundin in Oberwart übernachtet - mehr dazu in Stegersbach: „Das Leben ist mir geblieben“. Brandursache war ein technischer Defekt beim Kühlschrank.

Ein Jahr später steht am selben Ort Kernbichlers neues Zuhause und neuer Arbeitsplatz: zwei Baukörper aus Massivholz, verbunden durch ein Flugdach. Im vorderen Trakt ist eine Popmusikschule untergebracht. Hinten wohnt der Musikschulleiter und Berufsmusiker.

Kernbichler: Verlust wird mit der Zeit spürbar

„Wenn du komplett alles verlierst, dann ist der Schock so groß, dass du es zuerst gar nicht realisierst, das kommt dann so im Lauf der Zeit, wenn du gewisse Dinge wieder brauchst“, sagte Kernbichler heute über die Zeit nach dem Brand. Wenn man zum Beispiel Skifahren wolle, falle einem ein, dass die Skier und die Bekleidung weg seien. Er wisse noch genau, wo jeder Sessel gestanden und jede Gitarre gehängt sei und er könne sich noch genau erinnern, wie er am Tag vor dem Brand, die Wäsche aufgehängt habe, so Kernbichler.

Schon wenige Tage nach dem Brand beschloss Kernbichler, das Haus am selben Ort wieder aufzubauen. Der Platz habe vielen Menschen mit Livemusik-Konzerten und Unterrichtsstunden viel Freude gemacht, also warum hätte er den Platz meiden sollen, erklärte Kernbichler: „Es ist ein Unglück geschehen und es gibt einen Neuanfang und wir machen das Gleiche wieder.“

Kernbichler: Gibt viel, viel schlimmere Schicksale

Viele Freunde und seine Lebensgefährtin unterstützten den Musiker bei seinem Neubeginn. Der Schadensfall wurde von der Versicherung relativ schnell abgewickelt. Das alles habe ihm sehr geholfen, so Kernbichler.

Immer wenn er an einen Punkt gekommen sei, an dem er gesagt habe „Wahnsinn, Wahnsinn, unpackbar“, habe er sich gedacht, dass er lebe und neu anfangen könne und dass es viel, viel schlimmere Schicksale gebe. Angst vor einem neuerlichen Brand habe er zwar nicht, dennoch werde er im neuen Haus noch ein paar Brandmelder einbauen, kündigte Kernbichler an.