Meist kleine Firmen von Insolvenz betroffen

2017 war für die burgenländische Wirtschaft ein gutes Jahr. Auch wenn große Firmenpleiten ausgeblieben sind, geraten heimische Unternehmer dennoch immer wieder in Zahlungsschwierigkeiten.

Besonders betroffen von einer Unternehmensinsolvenz sind immer die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für sie wird so eine Situation schnell existenzbedrohend. Rund 700 Burgenländerinnen und Burgenländer waren heuer von der Zahlungsunfähigkeit ihrer Arbeitgeber betroffen. Nicht alle Arbeitsplätze gehen verloren, weil die Unternehmen häufig fortgeführt oder von anderen Firmen übernommen werden.

Dramatische Situation für Mitarbeiter

Meist können die Firmen aber die Löhne monatelang nicht weiterzahlen. Für die Mitarbeiter sei diese Situation dramatisch, sagte Arbeiterkammer-Präsident Gerhard Michalitsch. Wenn man Fixkosten habe, die auch monatlich bezahlt werden müssen, dann mache das den Menschen Stress. Genau in solchen Situationen gebe es die Arbeiterkammer, die dann die Kollegen im Insolvenzbereich sehr rasch und sehr gut vertrete, so Michalitsch.

Größte Insolvenz mit 63 Mitarbeitern

Die Arbeiterkammer unterstützt die betroffenen Arbeiter und Angestellten dabei, rasch zu ihrem Geld zu kommen. Dabei erstreitet die Arbeiterkammer ausstehende Löhne auch gerichtlich. Heuer ist dabei eine Summe von sechs Millionen Euro oder 8.700 Euro pro Mitarbeiter zustande gekommen. Im langjährigen Vergleich sei es ein eher ruhiges Jahr gewesen, sagte AK-Insolvenzrechts-Expertin Daniela Streli.

Größere Insolvenzen habe es heuer nicht gegeben. Man habe heuer keine einzige Firma mit mehr als 100 Arbeitnehmerinnen und Arbeitern gehabt. Die größte Firma habe 63 Mitarbeiter gehabt. Heuer seien eher wieder kleinere Firmen betroffen gewesen, so Streli. In Richtung der neuen Bundesregierung sagte AK-Präsident Michalitsch, dass die Einnahmen der Kammer nicht gesenkt werden sollten. Das würde nur dazu führen, dass die Arbeiterkammer weniger für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer leisten könne.