Ungewöhnliche Weihnachtsdeko aus Maria Bild

Viele alte Bräuche wie etwa das Federnschleißen sind in den meisten burgenländischen Dörfern mittlerweile verloren gegangen. In Maria Bild wird ä im Winter noch Schafwolle verarbeitet. Heuer entsteht daraus Weihnachtsschmuck.

Die Winterarbeit in der warmen Stube, wie sie früher etwa beim Federnschleißen oder beim Nüsse knacken weit verbreitet war, ist mittlerweile auch im Burgenland selten geworden. In Maria Bild (Bezirk Jennersdorf) wird jetzt in der Winterzeit die Schafwolle von Biobäuerin Martina Neumann verarbeitet. Die Nachbarinnen helfen ihr dabei. Die Schafwolle wird dabei lediglich mit Olivenseife bearbeitet. Weil der Betrieb sehr arbeitsintensiv ist, ist man für die Nachbarschaftshilfe sehr dankbar.

Schafwollenweihnachtsdeko aus Maria Bild

ORF

Die vier Nachbarinnen treffen sich mehrmals die Woche

Gutes Feedback von den Leuten bekommen

„Wir treffen uns in der Woche drei oder vier Mal. Da sind wir immer drei oder vier Leute und dann arbeiten wir gemeinsam“, sagt die Biobäuerin. Die Idee, die Schafwolle in Weihnachtsschmuck zu verwandeln, stammt von ihrer Nachbarin Eva Hlinar. „Ich habe die Wolle gesehen, die ist so super. Und dann habe ich mir gedacht, dass man da sicher einiges damit machen kann. Ich habe dann zuerst einmal versucht einen Kranz zu binden und der hat recht gut ausgesehen. Von den Leuten haben wir ein gutes Feedback bekommen und dann haben wir gesagt, jetzt machen wir was. Dann haben wir begonnen Bäumchen und Sterne zu gestalten und so ist das Ganze dann entstanden“, so Hlinar.

Die Arbeit erinnert die Frauen an ihre eigene Kindheit und die stille Zeit im Advent. „In unserer Kindheit waren wir mit Federnschleißen beschäftigt und da haben wir immer getratscht und die Leute ein bisschen ausgerichtet“, sagt Regina Sommer. Sie ist die einzige Burgenländerin am Tisch, alle anderen kommen aus benachbarten Gemeinden in der Steiermark. Man habe sich einfach in der Nachbarschaft gefunden, sagt Brigitte Hauptmann. „Wir verstehen einander gut. Wenn zwei junge Leute soetwas wie einen Biohof beginnen, dann muss man schon ein bisschen zusammenhelfen“, so Hauptmann.

Dass die Frauen Freude an der Arbeit haben, sieht man auch am Endprodukt. Schon in kurzer Zeit haben sich viele Interessenten bei Martina Neumann gemeldet. Mittlerweile ist die Biobäuerin mit ihrem wind- und wetterfesten Weihnachtsschmuck auch auf einigen Weihnachtsmärkten vertreten.