Immer mehr Gewalt-Betroffene suchen Hilfe
Jede fünfte Frau wurde hierzulande in ihrer Beziehung schon einmal Opfer von Gewalt und laut Landespolizeidirektor Martin Huber passiert Gewalt meist dort, wo man sich üblicherweise sicher fühlt: in den eigenen vier Wänden. Immer mehr dieser Fälle kämen aber ans Tageslicht, so Frauenlandesrätin Verena Dunst (SPÖ). Die Zahlen des Gewaltschutzzentrums, des Frauenhauses und der Frauenberatungsstellen zeigten, dass sich immer mehr Frauen mit ihren Kindern nach außen wagten.
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Bei Gewalt in der Familie ist die Dunkelziffer hoch
Kölly: Angebotene Hilfe kommt an
Auch wenn im Vorjahr mehr als 600 Frauen im Gewaltschutzzentrum in Oberwart betreut werden mussten, sei die Dunkelziffer der Gewalt-Opfer aber zehn Mal so hoch, schätzte die Leiterin des Gewaltschutzzentrums, Karin Kölly. Die Zunahme bei der Zahl der betreuten Frauen bedeute nicht, dass die Menschen im Burgenland gewalttätiger geworden seien, sondern das heiße, dass das Thema „Gewalt in der Familie“ in der Öffentlichkeit diskutiert und damit enttabuisiert werde und dass die angebotene Hilfe bei den Betroffenen offensichtlich ankomme, so Kölly.
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Karin Kölly, Verena Dunst und Martin Huber
Täterarbeit zum Schutz der Opfer
Das Gewaltschutzzentrum bietet Frauen umfassende Beratung an - bis hin zur Unterstützung bei Gerichtsverfahren. Seit heuer kooperiert das Zentrum mit Männerberatungsstellen in Wien und der Steiermark, wo Täter beraten werden - also Täterarbeit zum Schutz der Opfer. Man versuche, den Tätern in Antigewalttrainings die Situation der Opfer klar zu machen, ihre Empathie für die Opfer zu wecken und ihnen andere Verhaltensstrategien beizubringen, so Kölly.
Die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“ macht auch auf diese Angebote aufmerksam. Sie dauert jedes Jahr vom „Tag gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November bis zum „Tag der Menschenrechte“ am 10. Dezember.