Rabbi Meir - Ahnherr der Eisenstadts
Am 3. Dezember 1717 traf Meir ben Isac in Eisenstadt ein. Später schrieb er: „Gott führte mich in einen Ort von Gelehrsamkeit...und erhob mich auf den Lehr- und Richterstuhl der heiligen Gemeinde Eisenstadt.“ Den Namen Eisenstadt, also den Namen seiner Stadt, bekam er posthum verliehen, weil ihm die jüdische Gemeinde so unendlich viel verdanke, erzählte der Direktor des Österreichischen jüdischen Museums in Eisenstadt, Johannes Reiss.
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Die Führungen von Reiss im älteren jüdischen Friedhof der Landeshauptstadt machen stets beim Grab von Meir Station. Meir sei zwischen 1665 und 1672 geboren worden und sei als Rabbiner zuerst in eine kleine Gemeinde in Polen gekommen, habe sich dort aber nicht sehr wohl gefühlt. Meir habe dann den berühmten Samson Wertheimer in Worms kennengelernt - das sei das Glück seines Lebens gewesen. Wertheimer habe sich Zeit seines Lebens um ihn gekümmert und ihm auch den Traumposten in der jungen jüdischen Gemeinde Eisenstadt verschafft, so Reiss.
Strenger Verteidiger jüdischer Traditionen
Meir Eisenstadt sollte als strenger Verteidiger jüdischer Traditionen berühmt werden. Sein bekanntestes Werk ist die Responsensammlung „Panim Me’irot“ - „Leuchtendes Antlitz“. Responsen sind gleichsam richterliche Entscheidungen, die für gläubige Juden verbindlichen Charakter haben.
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So lehnte Meir unter anderem das damals verbreitete Kartenspielen als moralisch bedenklich ab - nicht unbedingt zur Freude seiner Gemeindemitglieder, wie Reiss sagte. Auch Frumet „Babe“ Wolf, die Urmutter der berühmten Familie Wolf in Eisenstadt sei eine notorische Kartenspielerin gewesen und sei deswegen sogar vor dem rabbinischen Gericht gestanden.
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Name Eisenstadt überall verbreitet
MaHaRaM Asch, der große Gelehrte von Eisenstadt, wie Meir auf Hebräisch bezeichnet wird, starb 1744. Der Name Eisenstadt verbreitete sich über die ganze Welt. Einer seiner Nachfahren, ein zeitgenössischer russischer Künstler, der gleichzeitig Rabbi in Moskau ist, heißt zum Beispiel Alexander Aizenshtat. Auch der Chefverhandler in Restitutionsfragen Stuart Eizenstat, der früher US-Botschafter in der EU gewesen sei, leite sich von Meir ab, so Reiss.