Rauchverbot: Diskussion um Gesetz

Die Koalitionsverhandlungen von FPÖ und ÖVP haben die Diskussion um das Rauchverbot in der Gastronomie wieder entfacht. Eigentlich sollte ab 1. Mai 2018 jedes Lokal rauchfrei sein. Was ist Ihre Meinung dazu?

Fast ein Viertel der Österreicher raucht täglich. Sechs Prozent greifen gelegentlich zu einer Zigarette. Die meisten Raucher gibt es in Wien und in Vorarlberg. Das Burgenland liegt im Bundesländervergleich im Mittelfeld, gleichauf mit der Steiermark. 22 Prozent der Burgenländer rauchen täglich und fünf Prozent gelegentlich.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Das sagen die Gastronomen dazu

ORF-Burgenland-Redakteurin Raphaela Pint hat vier Lokale im Burgenland besucht und bei den Gastronomen nachgefragt.

Vom generellen Rauchverbot in der Gastronomie wären ungefähr 1.700 burgenländische Gastronomen betroffen, sagt der Geschäftsführer der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Burgenland, Franz Perner. „Jeder hat Angst, dass in der Gastronomie alles kontrolliert wird und auch in der Paragastronomie, Vereinshäusern zum Beispiel. Dort wird weiterhin geraucht werden. Und dieses Klientel wird sich dorthin verschieben, weil dort nicht kontrolliert werden wird“, so Perner.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Das sagen die Gäste dazu

Die Gäste von Lokalen haben verschiedene Meinungen zum Thema Rauchverbot.

Jährlich 14.000 Tote

In Österreich sterben jährlich ungefähr 14.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Kellnerinnen und Kellner seien der Rauchbelastung täglich ausgesetzt, sagt Manfred Neuberger, von der Initiative Ärzte gegen Raucherschäden: „Das Passivrauchen ist nicht nur eine Belästigung, sondern auch eine Gesundheitsgefährdung. Man sieht durch Passivrauchen gehäuft Krebserkrankungen, auch Lungenkrebs. Man kann einen Herzinfarkt oder Schlaganfall bekommen. Diese Erkrankungen zum Beispiel, sind in der Gastronomie gehäuft.“ Ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie würde vor allem Rauchern dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören, so Neuberger.

Talk zum Thema „Rauchverbot“

Im Studio diskutierten zum Thema Franz Perner von der WKO Burgenland und Manfred Neuberger von „Ärzte gegen Raucherschäden“.

Auswirkungen für Trafiken

Eine Gruppe, die nicht direkt vom Rauchverbot in der Gastronomie betroffen ist, aber mit dem Tabakgeschäft ihr Geld verdient, ist die der Trafikanten. Im Burgenland gibt es 254 Trafiken. 82 davon sind Tabakfachgeschäft, also Unternehmer die nur vom Tabakverkauf leben. Engelbert Wultsch verkauft in seiner Trafik in Eisenstadt auch Zeitschriften, aber das Tabakgeschäft ist nach wie vor die wichtigste Einnahmequelle: „Ich finde, dass die derzeitige Lösung mit getrenntem Raucher- und Nichtraucherbereich sehr gut ist.“

Rauchverbot Zigarette Gastronomie

ORF

Umfrage: Stimmen Sie jetzt ab

Eigentlich sollte ab 1. Mai 2018 jedes Lokal rauchfrei sein. Die Koalitionsverhandlungen von FPÖ und ÖVP haben die Diskussion um das Rauchverbot in der Gastronomie allerdings wieder entfacht. Wie stehen Sie zu der aktuellen Diskussion? Stimmen Sie jetzt ab: