Gewalt im Sport: Kein Fall im Burgenland

Das Thema sexualisierte Gewalt im Sport beherrscht derzeit die Medien. Im Burgenland ist bisher kein derartiger Fall bekannt. Die 1.100 burgenländischen Sportvereine sind aber bemüht, das Thema mit ihren Funktionären und Trainern zu behandeln.

ASVÖ, Sportunion und ASKÖ sind die drei großen Sportverbände, die im Burgenland aktiv sind. Insgesamt gibt es 1.100 Sportvereine, die meisten, nämlich 600, sind ASVÖ-Vereine. Dem ASVÖ-Burgenland Präsident Robert Zsifkovits sind bislang keine Fälle bekannt. „Das heißt aber nicht, dass man nicht vorsichtig sein soll“, so Zsifkovits. Man habe beim ASVÖ eine Beauftragte, die als Ansprechperson fungiert.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

„Das kann man nie ausschließen“

Christa Prets im Gespräch mit „Burgenland heute“-Moderatorin Melanie Balaskovics über Dunkelziffern und Anlaufstellen.

Workshops zum Thema sexualisierte Gewalt

Zsifkovics empfiehlt Opfern sexueller Gewalt, sich so rasch wie möglich zu melden, um die schwarzen Schafe möglichst schnell aus dem Verkehr zu ziehen. Die ASKÖ Burgenland hat im September zwei Workshops zum Thema sexualisierte Gewalt im Sport abgehalten, weitere Veranstaltungen sind in allen Bezirken geplant.

Frauenbericht Anzeigen wegen sexueller Belästigung Hand auf Knie

ORF

Die Sportverbände wollen präventiv gegen sexualisierte Gewalt vorgehen

Ziel ist es laut ASKÖ Burgenland-Präsident Christian Illedits, die Mitarbeiter zu sensibilisieren. „Bei uns ist es so, dass alle neben- und hauptberuflichen Trainer im Landesverband ein Strafregisterbescheinigung vorzulegen haben und einen Ehrenkodex zu unterschreiben haben. Das werden wir auch jedem einzelnen Verein in Zukunft als Mindestanforderung bei einem Vertrag mit einem Trainer anraten“, so Illedits.

Jeder kennt jeden

Die Sportunion führt im Burgenland rund 200 Vereine. Fälle sexualisierter Gewalt sind bisher keine bekannt. An diesem Thema werde aber bereits seit Jahren gearbeitet. Ein Leumundszeugnis für Trainer und Funktionäre wird den Vereinen zwar empfohlen, ist aber nicht verpflichtend.

„Das Burgenland ist relativ klein. Insofern kennt jeder jeden. Wenn nicht, dann muss man auch in Zukunft nachfragen, wer das auch wirklich ist. Bis heute war das aber nicht unbedingt notwendig“, sagt Karin Ofner, die Präsidentin der Sportunion Burgenland. Die Sportunion will künftig auch in der sogenannten Übungsleiterausbildung das Thema Gewalt im Sport verstärkt verankern.

Links: