Neue Strategien für die Landwirtschaft
Die Zahl der burgenländischen Landwirte hat sich seit den 1970er-Jahren um drei Viertel verringert. Das Strategiekonzept soll Lösungen bieten und Strategien aufzeigen, mit welchen Produkten die heimischen Bauern auch heute im Burgenland überleben können. Dazu gehört unter anderem Reis aus dem Seewinkel, Schnecken aus Stegersbach (Bezirk Güssing) und Ananas-Erdbeeren aus Wiesen (Bezirk Mattersburg).
Nur 24 von 100 Menschen in der Landwirtschaft
All das sind Produkte, die die Vielfalt des Burgenlandes repräsentieren und die aufzeigen, wie landwirtschaftliche Produzenten auch heute noch überleben können. Mit weiteren innovativen Produkten sollen auch neue Betriebe entstehen, sagte Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ). Man könne auf die Agrarprodukte stolz sein die man jetzt und in Zukunft brauchen, so Dunst. Es könne aber nicht sein, dass das Burgenland im Österreich-Vergleich nachhinke. In anderen Bundesländern seien durchschnittlich 46 von 100 Menschen in der Agrarproduktion beschäftigt. Im Burgenland seien es nur noch 24.
ORF
192 Seiten sollen Lösungen bieten
Wenn man nichts gegen das Bauernsterben unternehme, dann habe man im Jahr 2025 nur noch 14 Prozent die im Burgenland Agrarprodukte produzieren würden, sagte Dunst. Mit dem vorliegenden 192-Seiten starken Strategiekonzept, das Vertreter der Universität für Bodenkultur BOKU, der Biologischen Landwirtschaft und Bauern aus dem Burgenland erarbeitet haben, erhalten Interessierte Anleitungen, wie sie auch künftig in der Landwirtschaft überleben können.
Grüne begrüßen Initiative
Demnach gebe es Chancen im Bio-Landbau, die Kooperation mit Gleichgesinnten sei wichtig, und es müsse Unterstützung von der Agrarpolitik geben. Man müsse aufhören ständig von Schwächen zu sprechen und zu jammern. Es gebe Chancen genug, man müsse sie sich nur richtig anlegen, so Dunst. Bis 2025 sollen 500 neue landwirtschaftliche Betriebe im Burgenland entstehen.
Begrüßt wird die Inititative zur Entwicklung neuer Strategien für das Burgenland von den burgenländischen Grünen. Sie fordern zügig Umstrukturierungsmaßnahmen in der Agrarförderung, so die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik.