„Joker“ hilft bei Panikattacken

Blindenhunde, Rettungshunde und auch Hunde, die ihren gehbehinderten Besitzern, die im Rollstuhl sitzen, zur Seite stehen, sind vielen bekannt. „Joker“ ist ein besonderer Begleithund: Er hilft seiner Besitzerin, wenn sie Panikattacken hat.

Manuela Fussi aus Heiligenkreuz (Bez. Jennersdorf) leidet nach drei Krebserkrankungen an Panikattacken. Der einjährige Australian Shepherd Joker hilft der 20-Jährigen, diese zu überstehen. Fussi erzählt, dass sie nach diesen Erkrankungen von Lehrern und Schülern gemobbt wurde.

Psychische Folgen der Erkrankungen

Die 20-Jährige übersiedelte vor 14 Jahren mit ihrer Familie von Tirol nach Heiligenkreuz. Nach der letzten Krebserkrankung blieben die Panikattacken, Alpträume und Depressionen. Ein Arzt stellte die Diagnosen Borderline Syndrom und postraumatische Belastungsstörung.

Hund "Joker" mit seiner Besitzerin

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Joker merkt sehr früh, wenn es seinem Frauchen nicht gut geht

Intensives Training

Zu diesem Zeitpunkt entstand die Idee, sich einen Assistenzhund für psychische Probleme anzuschaffen. Joker wird von Fussi gemeinsam mit einer Hundetrainerin ausgebildet. „Joker zeigt an, wenn es Manuela nicht gut geht, bevor es Manuela oft selbst weiß - etwa durch Schweißproduktion, Hormone - das riecht der Hund und kann Manuela helfen“, erklärt Trainerin Dagmar Faustner-Brunner. Trainiert werden alltägliche Situationen, wie zum Beispiel beim Fachmarktzentrum Jennersdorf. Hier ist Joker automatisch in seiner Rolle und lässt sich durch nichts ablenken.

"Joker" mit Besitzerin im Einkaufszentrum

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Joker lässt sich durch nichts ablenken

Zum Assistenzhund geboren

„Bei vielen Sachen mussten wir gar nicht viel tun. Wir haben gesehen, dass er ein sehr sensibles Wesen hat und immer geschaut hat, wie es mir geht. Er hat auch von selbst begonnen, mich aufzuwecken, wenn ich Alpträume habe, er hat sich dann zu mir gekuschelt und Körperkontakt gesucht. Das, was er mir angeboten hat, haben wir mit positiver Verstärkung in seinem Kopf eingeprägt, wir haben ihm zu verstehen gegeben, dass das richtig ist, was er tut“, erklärt Fussi.

Joker ist noch mitten in seiner Ausbildung. Die Prüfung zum Assistenzhund darf er ab dem zweiten Lebensjahr machen. Im Schnitt kostet die Ausbildung eines Assistenzhundes vom Training über den Tierarztbesuch bis hin zur speziellen Versicherung rund 20.000 Euro.