Doskozil: Gespräche über Wechsel ins Burgenland

Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) bestätigt gegenüber dem ORF Burgenland, dass es Gespräche über einen Wechsel ins Burgenland gibt. Allerdings ist noch offen, wann und in welcher Funktion er zurückkommen könnte.

Doskozil hatte seine berufliche Zukunft zuletzt stets offengelassen. Dass er gerne ins Burgenland zurückwill - am liebsten zunächst als Finanzlandesrat - ist aber schon länger ein offenes Geheimnis - mehr dazu in Doskozil: Rückkehr ins Burgenland möglich. Nach einem „Kurier“-Bericht, wonach der Wechsel nun rasch über die Bühne gehen soll, bestätigte Doskozil am Samstag, dass es entsprechende Gespräche gebe, die auch am Wochenende fortgesetzt würden. Ein Interview wollte er dazu allerdings nicht geben.

Bei Wechsel kein Nationalratsmandat

Offen ist allerdings noch, welche Funktion in der Landesregierung der ehemalige burgenländische Polizeichef einnehmen soll. Klarheit dürfte spätestens kommende Woche herrschen, denn am Donnerstag konstituiert sich der neue Nationalrat. Und sollte er vom Verteidigungsministerium in die burgenländische Landesregierung wechseln, werde er sein Nationalratsmandat nicht annehmen, auch wenn der Wechsel erst in den kommenden Wochen erfolgen sollte, sagte Doskozil dem ORF. Sein Mandat könnte stattdessen Klaudia Friedl übernehmen, Bürgermeisterin von Steinberg-Dörfl und Landtagsabgeordnete.

„Vorzugsstimmenkaiser“ im Burgenland

Aus der Nationalratswahl im Oktober ging Doskozil als „Vorzugsstimmenkaiser“ im Burgenland hervor. Er bekam fast 28.000 Stimmen, 13.500 erreichte er im Regionalwahlkreis Süd - mehr dazu in 27.806 Vorzugsstimmen für Doskozil.

Vom Polizisten zum Minister

Derzeit ist Doskozil noch Verteidigungsminister. Der Burgenländer aus Kroisegg war von 2010 bis 2012 Büroleiter von Landeshauptmann Hans Niessl. Dann führte ihn sein Weg zurück zur Polizei, wo er bis 2016 Landespolizeidirektor vom Burgenland war.

Im Sommer 2015 war Doskozil fast täglich in den Medien präsent. Sein besonnener Umgang mit dem Flüchtlingsdrama auf der A4 - mehr dazu in 71 Flüchtlinge im Schlepper-Lkw gestorben - und mit dem Eintreffen von Tausenden von Flüchtlingen im Burgenland - mehr dazu in 6.500 Flüchtlinge in Österreich angekommen - brachten dem Polizeidirektor den Ruf eines Krisenmanagers ein.

Hans Peter Doskozil

ORF

Doskozil und Innenministerin Mikl-Leitner (ÖVP) anlässlich einer Pressekonferenz zur Flüchtlingstragödie

Im Jänner 2016 wurde er dann vom damaligen Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) zum neuen Verteidigungsminister gemacht. Er folgte damit Gerald Klug in das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport - mehr dazu in Doskozil als Verteidigungsminister angelobt.

Zukunft der Bundespartei

Was die Zukunft der Bundespartei betrifft, wurde nun via „Österreich“ Kanzleramtsminister Thomas Drozda als neuer roter Bundesgeschäftsführer ins Spiel gebracht. Christoph Matznetter hatte die Funktion nach dem Rücktritt von Georg Niedermühlbichler in der Causa Silberstein ja nur zwischenzeitlich gemeinsam mit Andrea Brunner übernommen.

Ausführlich Gelegenheit für Beratungen zur Neuaufstellung für die Oppositionsrolle wird es für die Genossen in einer Präsidiumsklausur geben, die nach APA-Informationen übernächste Woche stattfinden soll.