Seefestspiele Mörbisch feiern 60. Jubiläum

Die größte Open-Air-Operettenbühne der Welt feiert heuer ihren 60. Geburtstag im Burgenland. Seit 1957 begeistern die Seefestspiele Mörbisch ihr Publikum. Der feierliche Abschluss fand Freitagabend im Kulturzentrum Eisenstadt statt.

Eröffnet wurde die Seefestbühne Mörbisch vor 60 Jahren mit dem Zigeunerbaron und so auch die Geburtstagsgala am Freitag, gespielt vom Orchester. Unter den Gästen beim großen Jubiläumsfest der Seefestspiele Mörbisch waren viele Mitwirkende, die seit der ersten Stunde dabei sind.

60 Jahre Mörbisch Seefestspiele

ORF

Erinnerungen an die Anfangszeit

Gerti Pfeiffer kannte die Festspiele schon in den Kinderschuhen: „Angefangen habe ich 1957 als Kinderstatistin, dann im Programmverkauf, dann Reinigung und alles, was halt so angefallen ist.“ Sängerin und Schauspielerin Gaby Bischof lernte ihren Mann Sandor Nemeth quasi auf der Bühne kennengelernt: "Wir haben 1990 die „Csardasfürstin" gemeinsam gemacht. Und 1980 haben wir auch die beiden Rollen Stasi und Boni im Raimundtheater in Wien gespielt und da haben wir uns verliebt. Da haben wir gesungen ‚Das ist die Liebe‘ und seit damals waren wir zusammen.“ Laut Ehemann Sandor Nemeth kribbelt es noch immer.

Wilhelm Galli ist seit 30 Jahren für die Maske zuständig. Die größte Herausforderung für ihn war vergangenes Jahr „Der Bettelstudent“: „Das war für die Maske eine ganz großer Herausforderung - für die Produktion und Erzeugung der Perücken.“ Johann Jankovich hat seit 1961 als Garderobenchef gearbeitet, seine Frau ist ihm gefolgt. „Das war schön, da waren wir immer zusammen. Das will nicht jeder, aber die Umgebung, die vielen Menschen, die dort waren, das war wie eine Familie, und das hat mir gefallen“, erinnert sich Gattin Maria Jankovich.

Liebe lag in der Luft

Dagmar Kollers größter Fan saß damals im Publikum: „Ich habe damals gerade Helmut Zilk kennengelernt und zwar in den 80er-Jahren. Und er ist jedes Wochenende als Bürgermeister hergekommen, das war natürlich die Sensation.“

Harald Serafin hat die Seefestspiele 20 Jahre lang mitgeprägt. Seine persönlichen Highlights waren: „Die gute Besetzung, die vielen Leute, die gekommen sind, die guten Produktionen und, dass ich immer noch gesund geblieben bin.“

Künstlerischer Direktor Edelmann voller Ideen

Der neue künstlerische Direktor der Seefestspiele Mörbisch, Peter Edelmann, will auf den bisherigen Erfolg aufbauen und neues Publikum anlocken. „Ich möchte die Türen auch dem Publikum aus dem Ausland öffnen. Ich finde die Operette hat es verdient, auch um die Welt getragen zu werden. Ich glaube in China, Korea, Japan, aber auch in Südamerika gibt es noch viel Potenzial. Und die Melodien von Johann Strauss oder Lehar werden überall geliebt. Ich denke auch, dass diese klassische Operette für das jüngere Publikum total attraktiv ist.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Peter Edelmann im Gespräch

Der neue künstlerische Direktor der Seefestspiele Mörbisch, Peter Edelmann, spricht mit Melanie Balaskovics über seine Pläne.

Edelmann hat schon konkrete Vorstellungen für die Umsetzung dieser Ideen: „Wir werden nächstes Jahr eine ‚Kinder-Mariza‘ spielen, eine Produktion nur für Kinder von acht bis 12.“ Erwartet werden circa 2.500 Kinder.

(Sendungshinweis: „Burgenland heute“, 4.11.2017)