10 Jahre Ambulanz für Kinderpsychiatrie

Vor zehn Jahren ist in Eisenstadt das erste ambulante Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Burgenlands eröffnet worden. 2013 kam ein Zentrum in Oberwart dazu. Bei einem Festakt im KUZ Eisenstadt ist Bilanz über die letzten zehn Jahre gezogen worden.

Die Zahl der jungen Patientinnen und Patienten ist im Burgenland in den vergangenen zehn Jahren massiv angestiegen - laut einer aktuellen Studie gibt es burgenlandweit zwischen 8.000 und 10.000 Kinder und Jugendliche, die unter psychischen Erkrankungen leiden, sagte Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ).

„Wir müssen auch ganz offen sagen, dass es früher ein Tabu war über psychische Krankheiten zu reden. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Mittlerweile ist hier durch den Psychosozialen Dienst und die Kinder- und Jugendpsychiatrie eine Bewusstseinsbildung entstanden, auch das Angebot ist erweitert worden“, so Darabos.

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Häufig Angst und depressive Verstimmungen

Mittlerweile betreibt der psychosoziale Dienst zwei ambulante Zentren in Eisenstadt und Oberwart. Über die Art der dort behandelten Erkrankungen sagte der ärztliche Leiter des Eisenstädter Zentrums, Roland Grassl, dass generell Angst und depressive Verstimmungen den Großteil der zu behandelnden Krankheiten ausmachen würden. „Es hängt auch vom Alter ab. Im Vorschulalter nehmen die Verhaltensstörungen zu“, sagte Grassl.

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Konzept ambulanter Behandlung

Während sich die Zahl der Behandlungen seit 2007 fast verdreifachte, ist eines gleich geblieben - das Konzept des ehemaligen Psychiatriekoordinators des Landes, Karl Dantendorfer, das den Fokus auf eine möglichst ambulante Behandlung setzt. Dank dieses Konzeptes sei es gelungen eine Vielzahl von Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und den Patienten stationäre Aufenthalte zu ersparen, sagte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ).

Auch Dantendorfer selbst zog eine positive Bilanz. „Wir haben im ambulanten Bereich die beste Versorgung in Österreich. Ich war erst jetzt am Montag beim Treffen der österreichischen Psychiatriekoordinatoren aller Länder -wenn ich mir die Zahlen der anderen Länder anschaue, dann sind wir die absolute Nummer eins“, sagte Dantendorfer.