Dax: „Der SPÖ wird die Opposition blühen“

„Der SPÖ wird die Opposition blühen “, sagte SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Dax bei einer Bilanz-Pressekonferenz nach dem Ergebnis der Nationalratswahl. Die SPÖ Burgenland würde zwar eine Regierungsbeteiligung im Bund bevorzugen - aber nicht um jeden Preis, so Dax.

Im Burgenland verliert die SPÖ bei der Nationalratswahl 4,3 Prozentpunkte, bleibt aber mit 32,9 Prozent knapp stimmenstärkste Partei vor der ÖVP. „Dass wir unser intern gesetztes Wahlziel, die Nummer eins der Sozialdemokratien in Österreich zu erreichen, nicht geschafft haben, ist natürlich bitter. Aber trotzdem müssen wir mit dem Ergebnis, das wir haben, zumindest teilweise zufrieden sein“, so SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Dax.

Dax argumentiert mit einem starken Stadt-Land-Gefälle, wonach die SPÖ in ländlichen Regionen durchschnittlich bei 22,4 Prozent und in urbanen Zentren bei 33,3 Prozent liege. Im Burgenland habe die Sozialdemokratie - obwohl ländlicher Raum - mit 32,9 Prozent ein „starkes Ergebnis“ erzielt.

Über den Kurs der SPÖ in Wien, die dazugewonnen hat, sagt Dax: „Wir müssen schauen, wie wir in Zukunft mehrheitsfähig werden, dass wir einen Mittelweg zwischen der - zugespitzt formuliert - Wien- und Burgenlandlinie finden.“

Sorge um Kernwählerschichten

Die SPÖ Burgenland sorgt sich um die sozialdemokratischen Kernwählerschichten: Aus ersten Nachwahl-Befragungen gehe hervor, dass die SPÖ ihre „Kern-Klientel“, nämlich Arbeiter und Angestellte, fast nicht in der Partei halten könne, sagte Landesgeschäftsführer Christian Dax am Freitag in Eisenstadt vor Journalisten.

„Es sind nur 19 Prozent unserer Kernwählerschichten, die noch die Sozialdemokratie wählen“, bezog sich Dax auf eine SORA-Umfrage. Ein Großteil, nämlich 60 Prozent, sei da schon zur FPÖ gegangen: „Das wird einer riesengroßen Diskussion der österreichischen Sozialdemokratie bedürfen, wie wir diesem Ergebnis entgegenwirken können.“

„Verhältnis zur FPÖ nach wie vor gut“

Dass die SPÖ im Burgenland 10.000 Stimmen an die Freiheitlichen verliert, schmerze, so Dax. Das Verhältnis zum Regierungspartner FPÖ im Burgenland sei aber nicht beeinträchtigt. „In der Koalition wird es keine Änderungen geben. Es funktioniert, auf einer sehr sachorientierten Basis“, so Dax.

Eine Regierungsbeteiligung würde die SPÖ Burgenland zwar bevorzugen, Dax rechnet aber mit Schwarz-Blau. „Uns wird wohl oder übel die Opposition blühen“, so Dax.

Der Landesgeschäftsführer kritisiert den Wahlkampf auf Bundesebene als „nicht lupenrein und bei weitem nicht perfekt“. Lob gibt es für Kanzler Christian Kern und Spitzenkandidat Hans Peter Doskozil, der im Burgenland insgesamt 27.800 Vorzugsstimmen erreichte, darunter 6.800 auf Bundesebene. Doskozil überholt hier den Kanzler, der laut Dax, 4.000 Vorzugsstimmen erzielt. Doskozil wird Nationalrat. Ob und wann er in die Landespolitik wechselt - Stichwort: Landeshauptmann-Nachfolge - lässt Dax offen.

Links: