Burgenland: SPÖ verliert, bleibt auf Platz eins

Die Nationalratswahl ist geschlagen. Die ÖVP liegt bundesweit deutlich auf Platz eins. Im Burgenland hat die SPÖ verloren, liegt aber dennoch auf an erster Stelle. Wir haben erste Reaktionen aus dem Burgenland.

Im vorläufigen Ergebnis inklusive Wahlkartenprognose liegt die ÖVP österreichweit mit 31,6 Prozent deutlich auf Platz eins. Dahinter folgt die SPÖ auf Platz zwei mit 26,9 Prozent und auf Platz drei liegt die FPÖ mit 26 Prozent. Laut Hochrechnung dürften auch NEOS und die Liste Pilz den Einzug in den Nationalrat geschafft haben. Die Grünen dürften an der Vier-Prozent-Hürde gescheitert sein, hoffen aber noch auf die Wahlkarten, um so den Einzug in den Nationalrat doch noch zu schaffen.

Ergebnis Burgenland

ORF

Vorläufiges Ergebnis der Urnenwahl im Burgenland

Burgenland: SPÖ bleibt knapp auf Platz eins

Im Burgenland lieferten sich SPÖ und ÖVP ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz eins. Die SPÖ liegt mit 32,88 Prozent nur knapp vor der ÖVP, die 32,73 Prozent erreicht hat. Wie auch auf Bundesebene konnte die ÖVP mit einem Plus von fast sechs Prozent deutlich zulegen.

Es sei ein sehr gutes Ergebnis für Sebastian Kurz und die Volkspartei, sagte ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner in einer ersten Reaktion am Sonntag. Mit 30 Prozent habe man einen klaren Auftrag dafür, dass Sebastian Kurz der neue Kanzler der Republik werden soll. Es habe gezeigt, dass die Bewegung die hier entstanden sei wirklich viel dazu beigetragen hat, dass man so ein tolles Ergebnis geschafft habe, so Steiner.

Blick in ÖVP-Zentrale

ORF

Auch in der ÖVP-Zentrale in Eisenstadt wurde die Auszählung beobachtet

ÖVP-Schwarz: „Wahnsinniger Erfolg“

Gaby Schwarz, Spitzenkandidatin der ÖVP im Burgenland für die Nationalratswahl, zeigt sich erfreut über das Ergebnis. "Die endgültigen Zahlen stehen ja noch nicht fest, aber auch da sind wir zuversichtlich. Auf jeden Fall ist es ein wahnsinniger Erfolg. Wenn man bedenkt, wie wir am Anfang dagestanden sind und wie wir heute dastehen, dann kann man das durchaus als Erfolg verbuchen“, so Schwarz.

FPÖ: Tschürtz zeigt sich „überwältigt“

Überwältigt vom Ergebnis zeigte sich FPÖ-Landesparteiobmann Johann Tschürtz. Die FPÖ konnte im Burgenland 26,02 Prozent erreichen. "Auch deshalb, weil die Wahlkarten schon eingerechnet wurden und wir wissen alle, dass bei den Wahlkarten die Freiheitliche Partei leider Gottes halt immer schlecht abschneidet.

Deshalb ist das ein Traumergebnis, dass wir jetzt schon vor der SPÖ liegen und knapp hinter der ÖVP. Und ich glaube, dass das auch dem demokratiepolitisch sehr wichtig ist, denn jetzt kommt es dann wirklich zu Parteienverhandlungen wo etwas in Blickrichtung Österreich sinnhaftig weitergehen wird“, so Tschürtz.

Erfreut über das Ergebnis zeigte sich FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer. Er freue sich über dieses mögliche sehr gute Ergebnis und sei gespannt auf das Endergebnis. Das Interesse an dieser Wahlauseinandersetzung sei sehr groß gewesen und dabei sei der Gewinner die Demokratie, so Hofer. Alle hätten mitgefiebert und das Ergebnis dürfte so sein, dass viele Menschen für Veränderung gestimmt hätten und nun sei es wichtig auch diese Hoffnungen zu erfüllen, die viele Menschen in eine neue Politik in Österreich hätten, sagte Hofer.

SPÖ: „Richtige Erkenntnisse ziehen“

Man müsse auch in schwierigen Zeiten zusammenhalten, sagte Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) zum Ergebnis. Man müsse nun die richtigen Erkenntnisse ziehen und vor allen Dingen jene Dinge, die die Menschen beschäftigen würden, auch richtig artikulieren, so Niessl.

Man habe immer gesagt, dass der Erstplatzierte die Gespräche führen müsse und möglicherweise auch der Kanzler sein werde, sagte der burgenländische SPÖ-Spitzenkandidat Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil am frühen Sonntagabend. Es werde mit ziemlicher Sicherheit an Sebastian Kurz liegen, in der ersten Phase auch die Regierungsgespräche zu führen. Man sei für alle Gespräche offen, so Doskozil.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Doskozil bleibt zuversichtlich

Hans Peter Doskozil im Gespräch mit ORF-Burgenland-Reporter Andreas Herbst.

Rückschlag für die Grünen

Die Grünen müssen nicht nur bundesweit, sondern auch im Burgenland einen herben Rückschlag einstecken. Im Burgenland kamen sie auf nur zwei Prozent der Stimmen. „Das Ergebnis ist schon ein Rückschlag für das Grüne Projekt. Die Stimme für den Klimaschutz, für Gerechtigkeit im Parlament wird leiser werden. Aber nichtsdestotrotz werden wir die wichtigen Zukunftsfragen weiter thematisieren“, so die burgenländische Spitzenkandiatin der Grünen, Christiane Brunner.

Liste Pilz im Nationalrat

Die Liste Pilz, rund um den ehemaligen Grünen-Politiker Peter Pilz, hat den Sprung in den Nationalrat geschafft. Herta Emmer, burgenländische Spitzenkandidatin der Liste Pilz freut sich über das positive Ergebnis. Beim ersten Antritt und in dieser Zeit gleich in den Nationalrat zu kommen, sei ein riesiger Erfolg. Sie würde sich bei der Liste Pilz engagieren, weil es wichtig sei den Menschen eine Möglichkeit zu bieten „Protest“ zu wählen, jenseits von rechts. Das sei offenbar gelungen und darüber freue sie sich sehr, so Emmer.

Freude bei NEOS

Cornelia Amon-Konrath, die burgenländische NEOS-Spitzenkandidatin, freut sich über die Zuwächse. Man freue sich, dass man vermutlich unter den kleinen Parteien diesen sozusagen kleinen Wettkampf gewonnen habe. Man sehe sich darin bestätigt, dass man einen positiven Wahlkampf geführt habe der sehr auf Inhalte fokussiert gewesen sei, so Amon-Konrath.

Links: