Gnadenhof im Landessüden geplant

Ausgesetzte Tiere werden meist im Tierschutzhaus des Landes oder in privaten Tierheimen untergebracht. Viele können nicht mehr vermittelt werden. Für Hunde, die niemand mehr will, soll im Südburgenland ein Gnadenhof errichtet werden.

Zum Welttierschutztag am Mittwoch zog man im Tierschutzhaus des Landes, dem sogenannten Sonnenhof bei Eisenstadt, eine positive Bilanz. Dort werden derzeit rund 100 Katzen und 65 Hunde betreut. Die Vermittlungsquote sei hoch, heißt es. Im Vorjahr hat man für 458 Tiere neue Besitzer gefunden.

Älteren Hunden ein ruhiges Ableben ermöglichen

Aber vor allem ältere Hunde und Katzen könnten nur sehr schwer wieder in einem neuen zu Hause untergebracht werden, sagte Tierschutzlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) am Mittwoch. Sie wolle daher in den kommenden zwei Jahren im Südburgenland einen Gnadenhof errichten. Man wolle dort in einem entlegenen Gehöfe oder auch an anderen Stellen, wo man niemanden störe, Hunden ein Ableben ermöglichen. Bei diesen Tieren müsse man zur Kenntnis nehmen, dass diese Tiere nicht mehr zum Menschen zurückzuführen seien, weil sie eben durch diese schlecht behandelt wurden, so Dunst.

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ORF

Vor allem Katzen mussten heuer im Tierschutzhaus Sonnenhof untergebracht werden

Im Vorjahr hat der Sonnenhof insgesamt 850 Tiere betreut, ein enormer Arbeitsaufwand. Im heurigen Jahr mussten vor allem extrem viele Katzen aufgenommen werden. Geschäftsführer Wolfgang Böck machte am Mittwoch einmal mehr darauf aufmerksam, dass auch private Katzenhalter ihre Tiere kastrieren müssen, wenn sie Freigänger sind.

Hohe Aufnahmezahlen trotz guter Vergabequote

Das Problem sei, dass man im Sonnenhof, trotz guter Vergabezahlen, ständig hohe Zahlen habe. Man könne sich nicht beschweren, denn die Besucherzahlen seien hoch und man könne die Tiere dann auch wieder entsprechend vermitteln. Es würden aber immer Tiere nachkommen, so Böck. Die Aktion des Landes, streunende Katzen zu kastrieren, werde fortgesetzt und man solle sie auch nutzen. Die Fördersumme wird im nächsten Jahr von 25.000 auf 30.000 Euro erhöht, sagte Dunst.

Grüne wollen Tierkompetenzzentrum im Süden

Die Grünen Burgenland stehen dem geplanten Gnadenhof sehr positiv gegenüber, wie es in einer Aussendung heißt. „Wir fordern aber gleichzeitig, dass insbesondere der Verein ‚Wir fürs Tier‘ mit seinem Vorhaben, eines Tierkompetenzzentrums im Bezirk Oberwart, für den Landessüden unterstützt wird“, so der Tierschutzsprecher der Grünen, Wolfgang Spitzmüller.

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