Grüne kritisieren Verkehrspolitik des Landes

Kritik an der Verkehrspolitik der Landesregierung üben am Mittwoch die Grünen. Landessprecherin Regina Petrik und Gerhard Mölk, Drittplatzierter auf der Nationalratswahl-Landesliste, verwiesen am Mittwoch auf den wichtigen Stellenwert des öffentlichen Verkehrs im Burgenland.

Die Grünen setzen im Finale des Kommunalwahlkampfes und in weiterer Folge auch im Nationalratswahlkampf erneut auf bewährte Themen, darunter natürlich auch der öffentliche Verkehr. In Sachen öffentlicher Verkehr gebe es im Nordburgenland genügend Baustellen, sagte Petrik und sprach dabei vor allem die geplanten Fahrplanänderungen der ÖBB an.

Regina Petrik, Gerhard Mölk

ORF/Mario Kanitsch

Regina Petrik und Gerhard Mölk

„Abendverbindungen nach Wien fehlen“

Konkret geht es um die Strecken von Eisenstadt nach Neusiedl am See und Parndorf sowie vom Seewinkel und Kittsee nach Neusiedl. Davon seien vor allem Schüler und Pendler betroffen, so Petrik. „Wir wollen nicht, dass die Pendlerinnen und Pendler und die Eltern von Schülerinnen und Schülern gezwungen werden, mit dem Auto unterwegs zu sein“, so Petrik. Die Grünen wollen diesbezüglich sowohl mit den ÖBB als auch mit Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) sprechen.

Ein weiteres Thema seien die Zugverbindungen von Eisenstadt und Deutschkreutz nach Wien, sagte Mölk. „Brauchbare Abend- und Wochenendverbindungen von und nach Wien ins Burgenland sind ein eigenes Thema, die fehlen im gesamten Burgenland. Das betrifft sowohl die Züge als auch die Busse. Abendtermine in Wien sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln fast gar nicht wahrnehmbar“, so Mölk

„Umdenken in Verkehrspolitik“

Generell wünschen sich die Grünen ein Umdenken in der Verkehrspolitik. „Gieße ich Geld in den Ausbau der Verlängerung einer Straße oder gieße ich Geld in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs? Dass nicht Unmengen an Geld da sind, das ist klar. Aber wofür ich es verwende, das ist eine politische Entscheidung“, so Petrik.

Die Grünen fordern daher unter anderem eine zweite Bahntrasse zwischen Eisenstadt und Parndorf sowie zwischen Kittsee und Parndorf, einen Pendlerbus für den Seewinkel und ein 365-Euro-Ticket, wie es in anderen Bundesländern erhältlich ist. Die Finanzierung eines solchen Tickets würde das Land laut Petrik im Jahr rund 10,38 Millionen Euro kosten.