Tourismus: WK sieht Handlungsbedarf

Im Burgenland sind im Vorjahr drei Millionen Nächtigungen gezählt worden, ein Rekordwert, den die Landesregierung entsprechend gefeiert hat. Die Wirtschaftskammer warnt nun aber, dass der Tourismus im Burgenland zurückfallen würde.

Die Wirtschaftskammer Burgenland blickte am Mittwoch mit „großer Besorgnis“ auf die Nächtigungsstatistik und forderte Maßnahmen. Von einem starken Tourismus würden viele andere Branchen abhängen, wie etwa Gasthäuser und Lebensmittelgeschäfte, sagt Hotellerie-Spartenobfrau Martina Wende. „Leider ist die Anzahl der Nächtigungen bei internationalen Gästen im Burgenland in den letzten Jahren stark rückläufig. Vor allem die deutschen Gäste lassen hier aus und wir haben seit 2009 ein Minus von zehn Prozent. Im Vergleich zu den benachbarten Bundesländern fällt das Burgenland hier stark zurück“, so Wende.

Kritik an Tourismusverband und Petschnig

Handlungsbedarf sieht die Wirtschaftskammer beim burgenländischen Tourismusverband und beim für Tourismus zuständigen Landesrat Alexander Petschnig (FPÖ). Beide müssten dafür sorgen, dass sich die Betriebe vernetzen und gemeinsam bessere Produkte unter der Dachmarke „Burgenland“ anbieten können. Spartengeschäftsführer Franz Perner möchte auch höhere Förderungen vom Land. „Wenn wir kein Wachstum zusammenbringen, haben unsere Betriebe keine Möglichkeit zu investieren und dann geht die Spirale nach unten. Man muss den Tatsachen ins Augen sehen“, so Perner.

Sankt Margarethen als „besonderes Problem“

Ein besonderes Problem sei, dass im kommenden Jahr in Sankt Margarethen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) keine Opernfestspiele stattfinden. Das führe dazu, dass viel weniger Gäste ins Burgenland kommen. Das Land habe bisher nicht erklärt, wie es diesen Ausfall ersetzen wird.

Reaktion der Freiheitlichen Wirtschaft Burgenland

Unverständlich sind für den Landesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft Burgenland, Günther Michlits, die Aussagen von Tourismus-Spartenobfrau Wende. Die Rekordwerte der vergangenen Jahre zeigen laut Michlits ein anderes Bild. Die burgenländischen Tourismusbetriebe hätten sich sehr gut weiterentwickelt, so Michlits.

Link: